Blasenentzündung – Zystitis

Die Anzeichen einer Blasenentzündung kennen, v.a. Frauen, nur zu gut: Plötzlich muss man sehr oft zur Toilette, es schmerzt und brennt beim Wasserlassen. Die Beschwerden können äußerst unangenehm sein, lassen sich aber in der Regel gut behandeln.

Eine unkomplizierte Blasenentzündung (Zystitis) heilt meistens ohne Probleme aus.

Symptome

Stechende Schmerzen oder ein Brennen beim Wasserlassen sind die typischen Symtome.

Bei vielen Frauen nehmen die Schmerzen zu, wenn ihre Blase fast oder ganz leer ist. Häufig kommt der Harndrang sehr schnell, sodass man sofort zur Toilette muss – trotzdem gehen dann meist nur geringe Mengen Urin ab. Manche haben Schwierigkeiten, den Harn zu halten, was sehr unangenehm sein kann. Der Urin kann trübe verfärbt sein und auffällig riechen, manchmal ist auch Blut zu sehen.

Die Schmerzen können in den ganzen Unterleib oder in den Rücken ausstrahlen. Eine starke Blasenentzündung kann dazu führen, dass man sich insgesamt krank und abgeschlagen fühlt.

Es kommt auch vor, dass keine Symptome bestehen – aber in einem Urintest Bakterien nachgewiesen werden. Dann spricht man von einer asymptomatischen Bakteriurie.

Ursachen

Bei einer unkomplizierten Blasenentzündung entzündet sich die Schleimhaut der Harnblase. Die Entzündung wird normalerweise von Bakterien verursacht, die über die Harnröhre in die Blase aufsteigen und sich dort vermehren.

Risikofaktoren

Geschlechtsverkehr erhöht das Risiko für eine Blasenentzündung, weil dabei Bakterien in die Harnröhre gelangen können. Spermienabtötende Verhütungscremes und -gele sowie Diaphragmen können das Risiko ebenfalls etwas erhöhen.

Schwangere Frauen bekommen häufiger Blasenentzündungen. Auch Menschen, die einen Blasenkatheter tragen, haben ein erhöhtes Risiko – außerdem Menschen mit anatomischen Veränderungen im Harnwegsbereich, mit Diabetes mellitus, Multipler Sklerose oder urologischen Erkrankungen.

Frauen, die schon einmal eine Blasenentzündung hatten, erkranken mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder daran. In den Wechseljahren sind Blasenentzündungen häufiger.

Häufigkeit

Frauen sind häufiger betroffen, da die weibliche Harnröhre kürzer ist. Dadurch können die Krankheitserreger leichter in die Harnblase vordringen und dort eine Entzündung auslösen. Etwa 10 von 100 Frauen bekommen mindestens einmal im Jahr eine Blasenentzündung. Einige dieser Frauen bekommt innerhalb eines Jahres eine weitere.

Folgen

Von einer unkomplizierten Blasenentzündung spricht man, wenn sich die Beschwerden auf den unteren Harntrakt – also auf Harnblase und Harnröhre – beschränken und es keine Risikofaktoren für eine schwerere Erkrankung oder Folgeschäden gibt. Sie kann leicht behandelt werden und heilt meist problemlos ab.

Von einer komplizierten Blasenentzündung spricht man, wenn ein erhöhtes Risiko für Komplikationen besteht. Ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben beispielspielsweise Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit bereits geschädigten Nieren. Veränderungen oder anatomische Besonderheiten im Bereich der Harnwege können ebenfalls einen komplizierten Verlauf begünstigen. Auch wenn die Entzündung auf die Nieren übertritt, handelt es sich um eine komplizierte Entzündung. Zu einer Nierenbeckenentzündung kann es kommen, wenn Bakterien über die Harnleiter weiter nach oben bis in die Nieren aufsteigen, im schlimmsten Fall kann es zu einer Urosepsis (Blutvergiftung) kommen.

Wenn folgende Symptome hinzukommen, sollte schnell gehandelt werden und eine medizinische Praxis oder eine Klinik aufgesucht werden:

  • Schmerzen in der Nierengegend (Flankenschmerzen)
  • Fieber
  • Übelkeit und Erbrechen

Diese Beschwerden können darauf hindeuten, dass sich das Nierenbecken entzündet hat. Eine Nierenbeckenentzündung kann gefährlich sein und sollte umgehend behandelt werden, um Folgeschäden zu vermeiden.

Diagnose

Anhand der Beschwerden und der Krankheitsgeschichte kann ein Arzt oder Heilpraktiker abschätzen, ob es sich um eine unkomplizierte Blasenentzündung handelt oder nicht. Zusätzlich kann man in der Praxis eine Urinprobe abgeben, die mit einem Urinteststreifen untersucht wird.

Mit einem Ultraschallgerät können die Nieren und die Harnblase untersucht werden. Ebenfalls sehr selten sind eine Blasenspiegelung, oder eine Röntgenuntersuchung nötig – beispielsweise bei schweren Blasenentzündungen, die immer wiederkehren.

Vorbeugung

Manche Blasenentzündungen kommen plötzlich „aus heiterem Himmel“, ohne dass es dafür eine Ursache gibt. Frauen, die häufiger an Blasenentzündungen erkranken, sollten im Alltag darauf achten, was bei ihnen eine Blasenentzündung auslöst. Wenn sich die Auslöser nicht abstellen lassen und Blasenentzündungen trotzdem häufig auftreten, sollte auch darauf geachtet werden, wie das Milieu im Urogenitaltrakt ist, ob das Immunsystem schwächelt usw. Bei Frauen ist, durch die kürzere Harnröhre, auch auf die richtige Toilettenhygiene zu achten (Wischrichtung nach dem Stuhlgang)

Behandlung

Für viele Frauen ist eine Blasenentzündung eine einmalige, unangenehme Sache. Andere bekommen immer wieder Infekte. Antibiotika helfen bei akuten Blasenentzündungen normalerweise recht schnell und verkürzen die Krankheitsdauer. Dennoch sind sie nicht immer notwendig. Denn unkomplizierte Blasenentzündungen heilen bei vielen Frauen auch ohne Antibiotika innerhalb einer Woche ab. Bei komplizierten Blasenentzündungen sind Antibiotika jedoch unverzichtbar.

Hausmittel wie eine Wärmflasche auf dem Bauch und viel (Blasen-)Tee trinken, können bei leichten Beschwerden Linderung schaffen.

Habt ihr Erfahrungen mit Blasenentzündungen? Wie ging es euch dabei, was hat euch geholfen? Schreibt es uns gerne als Kommentar unter diesen Beitrag.


Liebe Grüße eure Brigitte


Naturheilpraxis Ritterhude
Heilpraktikerin Brigitte Massenberg
Tel 04292/40074
Email: heilpraktikerin.massenberg@t-online.de
Instagram: naturheilpraxis_schoengesund
Facebook: Naturheilpraxis Ritterhude


Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zu Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Therapeutenbesuch (Arzt oder Heilpraktiker) nicht ersetzen.

Migräne – Ursachen und Therapien

Was sind die typischen Anzeichen einer Migräne?
Worin unterscheidet sich die Migräne zu herkömmlichen Kopfschmerzen?
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Die Antworten auf diese und weitere Fragen, kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Falls einige deiner Fragen unbeantwortet bleiben sollten, kannst du diese gerne in die Kommentare schreiben.


DEFINITION UND STATISTIK

Die Migräne wird laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) folgendermaßen definiert:
„Eine Migräne zeichnet sich durch einen einseitigen, pulsierenden oder pochenden Schmerz aus, der von den Betroffenen als moderat bis schwer empfunden wird und sich meist durch körperliche Aktivität verstärkt.“

Dabei sind Frauen stärker von einer Migräne betroffen, als Männer:
In Zahlen sind es 14,8 % der Frauen und 6 % der Männer die an einer Migräne leiden.
Bei den Kindern bis zur Pubertät ist es allerdings genau umgekehrt. Hier leiden mehr Jungs als Mädchen unter einer Migräne.
Insgesamt sind es 4 – 5 % der Kinder, die von einer Migräne betroffen sind.

Die Dauer einer Attacke kann zwischen 4 und 72 Stunden dauern.
Wenn es länger als 72 Stunden anhält, spricht man von einem „Status migränosus“, was unbedingt ärztlich abgeklärt werden sollte.

Die Häufigkeit der Attacken reicht von 2 mal im Jahr bis mehrmals im Monat.
Falls die Attacken mehr als 15 mal im Monat auftreten, spricht man von einer chronischen Migräne.

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MIGRÄNEFORMEN

Es werden inzwischen verschiedene Arten von Migräne unterschieden:

  • Migräne ohne Aura (siehe unten)
  • Migräne mit Aura (siehe unten)
  • Augenmigräne (ophtalmische Migräne): Kann mit oder ohne Kopfschmerzen auftreten. Hauptsymptome sind Lichtblitze, Flackern, Flimmern, Einschränkungen des Gesichtsfeldes
  • Menstruelle Migräne (hormonelle Migräne): Tritt zyklusabhängig auf. Kurz vor und/oder während der Periode. Wird vermutlich durch den Östrogenabfall oder durch die Prostaglandinausschüttung in dieser Phase verursacht. Patientinnen mit einer Gelbkörperschwäche haben u.a. häufig auch eine Migräne. In diesem Fall ist ein Hormonspeicheltest ratsam, um gezielt behandeln zu können.
  • Vestibuläre Migräne: Neben den Kopfschmerzen steht hier der Schwindel im Vordergrund.
  • Hemiplegische Migräne: Eine seltene Migräneform mit Aura und Muskelschwäche während der Aura.
  • Basiläre Migräne: Durch eine Durchblutungsstörung der A. basilaris kommt es zu einer Funktionsstörung in deren Versorgungsgebiet, z.B. beidseitige Gesichtsfeldausfälle, Tinnitus, Doppelsehen, Hörminderung, Sprechstörungen, gestörte Bewegungskoordination.
  • Bauchmigräne (abdominelle Migräne): Von der Bauchmigräne sind hauptsächlich Kinder betroffen. Häufig eine Vorstufe der Migräne. Regelmäßig auftretende Bauchschmerzen, begleitend von Appetitlosigkeit, Übelkeit, Blässe und Erbrechen.
  • chronische Migräne: Die Migräne gilt als chronisch, falls die Attacken mehr als 15 mal im Monat auftreten.


STADIEN DER MIGRÄNE


Man kann den Verlauf der Migräne in 5 Phasen einteilen.

1. Vorphase (Prodromalstadium)
2. Aura-Phase
3. Kopfschmerzphase
4. Auflösungsphase
5. Erholungsphase

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MIGRÄNE OHNE AURA

Dies ist die häufigste Form der Migräne.

80 – 85 % der Migränepatienten leiden an der Migräne ohne Aura.

Die Internationale Kopfschmerzklassifikation (ICHD-3 beta) sieht vor, dass 2 der folgenden 4 Kriterien erfüllt sein müssen:

  • Einseitige Kopfschmerzen ( Seitenwechsel während der Attacke möglich )
  • Pulsierende Kopfschmerzen
  • mittelstarke bis starke Intensität
  • Verschlimmerung bei körperlicher Anstrengung

Begleitend müssen entweder Übelkeit und/oder Erbrechen oder Licht- und Geräuschempfindlichkeit vorliegen.

Die Ursachen zur Entstehung der Migräne sind noch nicht vollständig geklärt.
Man konnte allerdings beobachten, dass eine familiäre Häufung vorliegt, also genetische Faktoren die Wahrscheinlichkeit an einer Migräne zu erkranken um das 1,9-fache erhöhen.

Eine weiterer möglicher Grund liegt in unseren Schmerzzentren im Gehirn, bei der ein Hormon (Calcitonin-gene-related-Peptid) vermehrt ausgeschüttet wird.

Meist wird die Attacke durch einen äußeren Reiz getriggert.

Als mögliche Trigger gelten Stress, helles Licht, Lärm, Musik, Flackerlicht, Gerüche, körperliche Anstrengung, das Wetter, Ernährung,…

Bereits einige Tage vor der eigentlichen Attacke können Betroffene unter Heißhunger, Müdigkeit, Gereiztheit, häufiges Gähnen, Unruhe und Nervosität leiden.

MIGRÄNE MIT AURA

Viel seltener tritt die Migräne mit Aura auf. Etwa 15 – 25 % der Migränepatienten.

Bis zu 1 Stunde vor der Migräneattacke kann es zu verschiedenen neurologischen Störungen kommen, die anfallsartig auftreten.

Meistens sind es folgende Sehstörungen, die bei einer Aura auftreten:

– Blitzlichter
– Sternschnuppen
– Sehkraft lässt Teilweise nach oder fällt komplett aus
– Blendende Kreise

Gefühlsstörungen, Taubheits- und Kribbelgefühl, Sprachstörungen, Doppelbilder, Drehschwindel und Tinnitus sind weitere mögliche Symptome.

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THERAPIE:

Die Therapie ist hauptsächlich ursachenorientiert.
Auch wenn die Migräne als „unheilbar“ gilt, gibt es dennoch einige Punkte, die die Schwere der Attacken reduzieren können.
Das Wichtigste ist ein „Migränetagebuch“, worin alle Attacken mit Datum, Dauer, Intensität und möglichen Auslösern notiert werden.
So kann man Parallelen aufdecken und wenn möglich vermeiden.

Der wahrscheinlich größte Trigger ist Stress.
Stress führt nicht nur zu Migräneattacken, sondern zu vielen anderen Beschwerden wie Herz- Kreislaufbeschwerden, Nebennierenschwäche, Schilddrüsenfunktionsstörungen und, und, und….
Zur Stressreduktion gibt es viele Artikel und Anregungen, deswegen werde ich hier an dieser Stelle nicht näher drauf eingehen.

Auch auf die Ernährung, sollte man ein Augenmerk legen.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, mit frischen Zutaten zubereitete Mahlzeiten und der Verzicht oder die Reduktion von Fast Food, Alkohol, Koffein und Nikotin können die Anfälle reduzieren.
Speziell histamin- und tyraminhaltige Lebensmittel, können eine Migräneattacke triggern.

Bei einer Dysbiose des Mikrobioms im Darm, kann es bei einer Überwucherung bestimmter Bakteriengruppen, wie den E.-Coli Bakterien, zu vermehrter Ausschüttung sogenannter biogenen Amine (Histamin, Tyramin, Kadaverin) kommen.

Falls die Migräne durch verspannte Nacken- und/oder Kiefermuskulatur, Haltungsschäden oder falsche Belastungen hervorgerufen werden, kann eine Schmerztherapie hilfreich sein.

Bei einer hormonellen Dysbalance (Progesteronmangel, Östrogendominanz und Gelbkörperschwäche), treten häufig auch begleitende Beschwerden, wie Migräne, Heißhungerattacken, Wassereinlagerungen, Gereiztheit, Brustziehen, Zyklusbeschwerden etc. auf.
Wird das hormonelle Ungleichgewicht therapiert, kann sich dies positiv auf die Migräneattacken auswirken.

Begleitend zu den bereits genannten Punkten, gibt es in der naturheilkundlich orientierten Praxis noch verschiedene Möglichkeiten (Akupunktur, orthomolekulare Medizin, Infusionen, pflanzliche Präparate, ausleitende Verfahren, Schmerztherapie)


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Liebe Grüße,
eure Serpil

PRAXIS FÜR NATURHEILKUNDE
Heilpraktikerin Serpil Aynacioglu
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Tel.: 0157 – 34 91 59 86
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Histamin – Fluch oder Segen?

Histamin – ein biogenes Amin, welches als Gewebshormon und Neurotransmitter viele wichtige Aufgaben übernimmt.
Es wird aus der Aminosäure Histidin gebildet und in den Mastzellen und den basophilen Granulozyten, die sich vermehrt im Nervensystem und den Schleimhäuten der Nase, Atemwege, Bronchien, Magen, Darm, Gebärmutter etc. befinden, gespeichert.
In der Natur kennen wir das Histamin von der Brennessel, die sich bei ihr in den feinen Härchen befindet und beim Kontakt Symptome wie Juckreiz, Rötung und Quaddelbildung auslöst.



Zu den Aufgaben des Histamins zählen folgende:
Magensaft wird angeregt. Dadurch kommt es zu vermehrter Salzsäurebildung.
Erweiterung der Blutgefäße. Das führt zu einem Absinken des Blutdrucks.
Es ist ein Entzündungsmediator bei allerg. Reaktionen. In diesen Bereichen werden die Blutgefäße weitergestellt und somit auch durchlässiger.
Es kommt zu Rötung, Schwellung, Quaddelbildung und Jucken des betroffenen Bereiches.
Im Nervensystem reguliert es den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Appetitkontrolle, Lernfähigkeit, Gedächtnis und Emotionen.


Der Körper verfügt über 4 verschiedene Histaminrezeptoren, die jeweils unterschiedliche Auswirkungen haben.
H1-Rezeptor: Kontraktion der glatten Muskulatur in Bronchien, Darm, Gebärmutter und den großen Gefäßen. Erweiterung kleinerer Blutgefäße mit dem Ergebnis, dass es zu allergischen Reaktionen wie Nesselsucht und Hautrötungen kommt. Im Nervensystem für den Schlaf-Wach-Rhythmus, antipressiv und antikonvulsiv (gegen Krämpfe wirksam, z.B. Epilepsie)
H2-Rezeptor: Weitstellung der Bronchien, Sekretion von Magensaft, Gefäßweitstellung, beschleunigter Puls, Herz.
H3-Rezeptor: Im zentralen Nervensystem und im Nervensystem des Darms.
H4-Rezeptor: Ist an allergischen Reaktionen beteiligt. Leukozyten werden dadurch zur Histaminquelle geleitet.

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Histamin-Abbauwege:
Was passiert mit dem Histamin, wenn es seine Aufgabe erfüllt hat?
Es gibt 2 Histamin-Abbauwege: Die Diaminooxidase (DAO), die hauptsächlich in den Darmzellen gebildet werden, und die Histamin-N-Methyl-Transferase (HNMT).
Die DAO verstoffwechselt extrazellulär, HNMT intrazellulär angefallenes Histamin.

Bis hierhin scheint Histamin ein Segen für den menschlichen Körper zu sein, bei all den wichtigen Funktionen.
Oder etwa doch eher ein Fluch?

„Ich vertrage kein Histamin“, „Ich habe eine Histamin-Allergie / Histaminintoleranz“?
Diese Aussagen sind nicht ganz korrekt, weil Histamin ja ein wichtiges biogenes Amin ist, wie wir bereits gesehen haben.
Es ist nicht das Histamin direkt, welches zu Beschwerden führt, sondern folgendes Ungleichgewicht:
Erhöhte Zufuhr aus der Nahrung, sodass die Abbaukapazitäten unzureichend sind.
Einnahme von Medikamenten, die histaminausschüttend oder DAO-blockierend wirken, z.B. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR).
Vermehrte Histaminbildung im Körper, z.B. durch histaminbildende Bakterien im Darm. Bestimmte Stämme der Lactobacillen regen die Histaminbildung an. Auch eine erhöhte Zahl der E-coli Bakterien im Dickdarm können zur verstärkten Bildung von biogenen Aminen, wie Histamin, Tyramin, Kadaverin führen
Störung der Abbauwege DAO und/oder HNMT.
Die Abbauwege können durch eine verminderte DAO-Synthese oder eine niedrige DAO-Aktivität gestört sein. Die HNMT kann durch bestimmte genetische Veranlagungen gestört sein.


Welche Symptome können bei einer sogenannten „Histaminintoleranz“ auftreten?
Im zentralen Nervensystem: Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit
Herz- Kreislaufsystem: Herzrhythmusstörungen, Hypotonie (niedriger Blutdruck), Hypertonie (Bluthochdruck), Tachykardie (beschleunigter Puls)
Haut: Juckreiz, Flush, Urtikaria (Nesselsucht)
Atemtrakt: Fließschnupfen, verstopfte Nase, geschwollene Schleimhäute, Jucken in den Ohren, Dyspnoe (erschwerte Atmung), verschleimte Atemwege, Asthmaanfälle
Genitaltrakt: Zyklusbeschwerden – Histamin kann die Östrogenproduktion triggern, andersherum kann aber auch eine Östrogendominanz die Histaminausschüttung erhöhen, Dysmenorrhoe (schmerzhafte Regelblutung)
Verdauung: Magenkrämpfe, Bauchschmerzen, Reizmagen/-darm, Durchfall, Blähungen, Koliken.

Erkrankungen oder Störungen, bei denen Histamin eine Rolle spielt:
HPU/KPU: Die Hämopyrrollactamurie oder Kryptopyrrolurie ist eine Häm-Synthese-Störung, bei der es zu fehlerhaft zusammengesetzten Häm Molekülen kommt (Häm ist der rote Farbstoff im Blut, den Muskelzellen und den Mitochondrien).
Beim Abbau entstehen Pyrrole, die in diesem Fall nicht wie gewohnt über den Darm, sondern über die Nieren ausgeschieden werden. Um dabei die Nieren nicht zu schädigen binden sich die Pyrrole vermehrt an Zink, B6, Mangan und Chrom.
Das Fehlen dieser Mikronährstoffe, die eingeschränkte Entgiftungsleistung, und das fehlerhafte Häm führen zu vielfältigsten Beschwerden, darunter auch oft einer „Histaminintoleranz„.
Falls dich das Thema interessiert, kommst du über folgenden Link zu unserem Beitrag über HPU/KPU: https://www.trifolia-3fach-gesund.de/2021/04/01/hpu-kpu-eine-oft-unerkannte-stoffwechselstorung/

Östrogendominanz: Es ist bekannt, dass es über die H1-Rezeptoren in der Gebärmutter zu einer verstärkten Östrogenproduktion kommen kann. Andersherum kann aber auch eine hohe Östrogenkonzentration, über diese H1-Rezeptoren, eine Histaminausschüttung bewirken.
Die Progesteronsynthese wird dadurch eher weniger beeinflusst.

MCAS/MCAD: Mastzellaktivierungssyndrom /-erkrankung.
Eine Multisystemerkrankung, bei der es zu einer unkontrollierten und übermäßigen Ausschüttung von Botenstoffen, u.a. Histamin, aus den Mastzellen kommt.

Darmerkrankungen: Die DAO wird hauptsächlich in den Enterozyten (Darmzellen) produziert.
Bei entzündlichen Darmerkrankungen, kann dadurch auch die DAO-Synthese eingeschränkt sein und das Histamin nicht genügend abgebaut werden.
Wie schon oben erwähnt, gibt es auch histaminbildende Bakterien, die bei einer Darmdysbiose vermehrt sein können.




Diagnostik:

Die Diagnose ist nicht immer sehr einfach und eindeutig.
Ergänzend zu einer gründlichen Anamnese, gibt es verschiedene Laborparameter die hilfreich sein können um die Diagnose „Histaminintoleranz“ zu stellen.
Histamin im Stuhl
DAO im Stuhl
DAO im Serum
Histamin im Urin
Histamin Metaboliten im Urin
Die Laborkosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen (i.d.R.) nicht übernommen.

Bild von Arek Socha auf Pixabay



Therapie:
Eine radikale Histaminkarenz ist schlichtweg nicht möglich, da Histamin in den meisten Nahrungsmitteln enthalten ist.
Wenn das Problem eher an dem Histaminabbau (DAO,HNMT) liegt, ist es auch nicht unbedingt zielführend, weil die Histaminmenge im Körper, relativ gesehen, nicht erhöht ist, sondern die Abbauwege nicht optimal funktionieren.
Nichtsdestotrotz ist am Anfang der Therapie eine Einschränkung von histaminreicher Kost förderlich.

Ernährungsumstellung:
Fast jedes Lebensmittel enthält mehr oder weniger Histamin. Daher sollten Lebensmittel, die besonders reich an Histamin, sind gemieden werden.
Histamin liegt in hoher Konzentration vor bei Nahrungsmitteln, die in der Herstellung lange Gär- und Reifungsprozesse durchmachen, z.B. lange gereifter Käse, Wein, fermentierte Produkte wie Sauerkraut, Hefebackwaren, gepökeltes, geräuchertes oder mariniertes Fleisch, Konservenprodukte, Fertigprodukte, lange gelagerte oder lange warmgehaltene Speisen (Restaurant, Kantine), Gemüse (Tomaten, Spinat, Auberginen, Avocado), Früchte (Erdbeeren, Ananas,…), Fisch (spez. Thunfisch), Schalen- und Krustentiere, Salami, Essig, Alkohol, dunkle Schokolade, Kakao etc…
Im Netz gibt es viele Lebensmittellisten zum Herunterladen mit histaminreichen, histaminarmen und histaminprotektiven, also Lebensmitteln die die Histaminausschüttung im Körper triggern.
Um den Überblick zu behalten, auf welche Nahrungsmittel man mit Symptomen reagiert, kann man auch ein Ernährungstagebuch führen.
Medikamente:
Falls regelmäßig Medikamente eingenommen werden, prüfen ob diese eine Histaminausschüttung oder eine DAO-Blockierung bewirken.
Mikronährstoffe:
Falls ein Mikronährstoffmangel vorliegt, kann die Aktivität und/oder Synthese der DAO und der HNMT eingeschränkt sein, z.B. Vitamin C, Vitamin B6, Zink, Kupfer, Magnesium, Calcium.
Bestimmte Mikronährstoffe wie Calcium und Zink können die Mastzellen stabilisieren.
Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollte die Einnahme durch einen Therapeuten erfolgen.
Darmtherapie:
Entzündungen, bakterielle Fehlbesiedelungen, erhöhte E-Coli Bakterien, bestimmte Stämme von Lactobacillen können zu einer erhöhten Histaminausschüttung oder einem zu niedrigen DAO Wert führen.


HISTAMIN – Fluch oder Segen?
Wie bei so vielem anderem auch, ist die Dosis das Gift.
Histamin mit seinen wichtigen Aufgaben ein wahrer Segen, aber bei einem Ungleichgewicht fühlt es sich für die Betroffenen eher wie ein Fluch an.



Eure Serpil
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Heilpraktikerin Serpil Aynacioglu
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Vitamin D – Warum eine ausreichende Versorgung wichtig ist?

Vitamin D hat jahrelang eher ein Schattendasein gefristet. In den letzten Jahren wurde neben der bekannten zentralen Bedeutung im Kalzium- und Knochenstoffwechsel eine Reihe von Zusammenhängen zu diversen Erkrankungen aufgedeckt. Es stellt sich die Frage, ob die Versorgung mit Vitamin D ausreichend ist, oder ob für manche Menschen ein Bedarf besteht.

Unter Vitamin D wird eine Gruppe von verschiedenen fettlöslichen Vitaminen zusammengefasst, die mit der Regulierung des Kalziumhaushalts und der Mineralisation der Knochen in Verbindung stehen (Calciferole). Vor allem das Vitamin D2 (Ergocalciferol) und D3 (Cholecalciferol) sind für den Menschen wichtig. Beide sind streng genommen keine Vitamine, sondern eher Vorläufer von Hormonen.

Vitamin D wird einerseits über die Nahrung zugeführt. Andererseits wird Vitamin D aus einer in der Haut vorkommenden Vorstufe (7-Dehydrocholesterol) unter Einwirkung der UV-B-Strahlen der Sonne gebildet. Die Vitamin D Produktion ist am größten, wenn die UV-B -Strahlen direkt auf die Haut fallen, in unseren Breitengraden ist dies zwischen März und September am effektivsten. So können an einem schönen Sonnentag bis zu 20.000 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D entstehen. Alles was sich zwischen den strahlenden Himmel und die Haut schiebt (Wolken, Schatten, Fenster, Sonnencreme, Kleidung) kann die Vitamin D-Bildung vermindern.

Vitamin D wird in mehreren Umwandlungsschritten in Leber und Niere in die biologisch aktive Form (1,25- Dihydroxyvitamin-D3 = Kalzitriol) umgewandelt. Diese Speicherform (Halbwertszeit etwa 19 Tage) hilft die großen Schwankungen der Vitamin D-Produktion bei An- beziehungsweise Abwesenheit von Sonnenlicht auszugleichen.

Zur Vitamin D-Versorgung tragen einige fettreiche Lebensmitteln bei, wie zum Beispiel Hering, Makrele, Lachs, Thunfisch, Rotbarsch, Leber, Eigelb, Butter, Sahne und angereicherte Margarine, sowie auch Champignons, Steinpilze und Pfifferlinge. Über die Nahrung können bis zu 20 Prozent des täglichen Bedarfs gedeckt werden. Über den Vitamin D-Status aus der Nahrung und über die Sonne wird dem Körper Cholecalciferol geliefert. Zunächst findet die Umwandlung zu 25-Hydroxy-Vitamin D (25-OH-D) statt, das im Körper zirkuliert. In einem zweiten Schritt wird dieses bei Bedarf in die aktive, hormonell wirksame Form 1,25 Dihydroxy-Vitamin D3 (Calcitriol) umgewandelt. Dieser Spiegel schwankt stark und lässt kaum Rückschlüsse auf die Versorgung mit Vitamin D zu.

Bei einem Bluttest wird daher in der Regel der Wert für 25-OH-D im Serum bestimmt.

Die Laborbefunde können in unterschiedlichen Einheiten angegeben werden. Es ist deshalb immer darauf zu achten, ob die Ergebnisse in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml (Nanogramm pro Milliliter)) beziehungsweise in Mikrogramm pro Liter (µg/l (Mikrogramm pro Liter)) oder in Nanomol pro Liter (nmol/l (Nanomol pro Liter) angegeben werden. Der Laborbefund zeigt, ob der Versorgungsstatus als ausreichend (adäquat), unzureichend (suboptimal) oder als mangelhaft bezeichnet werden muss.

Die Bedeutung von Vitamin D hat zusammen mit Kalzium einen entscheidenden Einfluss auf den Knochenstoffwechsel. Vitamin D-Mangel kann zu einem Risiko von Hüftgelenk- und Oberschenkelhalsfrakturen, vor allem bei Frauen ab dem 60. Lebensjahr führen. Eine Mangelversorgung kann zu einer Mineralisationsstörung der Knochen führen, es wird nicht genügend Kalzium eingebaut, die Knochenmasse ist verringert. Der Knochen altert vorzeitig und wird weniger widerstandsfähig gegen Brüche. Demnach reduziert ein Mangel an Vitamin D nicht nur die Knochendichte, sondern wirkt sich auch auf die Knochenqualität aus. Daneben hat Vitamin D auch einen günstigen Einfluss auf die Muskulatur. Es besetzt Rezeptoren in den Muskelzellen, was durch biochemische Vorgänge bei der Kontraktion der Muskelfasern hilft, das Risiko von Stürzen bei v.a. bei Älteren zu verringern. Zudem leiden v.a. ältere Menschen mit Vitamin D-Mangel häufiger unter kognitiven Beeinträchtigungen, Angst und Depressionen. Im Hinblick zur fraktursenkenden Wirkung von Kalzium und/oder Vitamin D kann gesagt werden: Bei Erwachsenen wird die Vitamin D-Mangelkrankheit als Osteomalazie bezeichnet. Bei älteren Menschen werden häufig Mischbilder von Osteomalazie (Knochenerweichung mit Skelettverformung) und Osteoporose (Knochenschwund) beobachtet.

Wobei ist Vitamin D beiteiligt:

steigert die Kalziumaufnahme aus dem Darm in die Blutbahn

vermindert die Kalziumausscheidung über die Niere

steigert die Bildung, Reifung und Aktivität der Knochenzellen

aktiviert die Osteoklasten (Knochenabbauende Zellen) und hält damit den Kalziumspiegel im Normbereich, steigert den Einbau des Kalziums in den Knochen (Mineralisation).

Im Hormonsystem an der Ausschüttung von Insulin, Schilddrüsenhormonen und Parathormon beteiligt.

Reifung und Differenzierung von Abwehrzellen.

– Hormonsystem: Ausschüttung von Insulin, Schilddrüsenhormonen und Parathormon (zuständig für den Kalziumstoffwechsel)• Senkung des systolischen Blutdrucks und Verbesserung der Herzinsuffizienz

Senkung des Risikos für Brust- und Dickdarmkrebs

– Zunahme der Muskelmasse

– Verringerung des Fallrisikos

– Verbesserung der Koordination

– Hemmende Wirkung, insbesondere bei immunologischen und allergischen Erkrankungen (die Anfälligkeit für Infektionen der oberen Atemwege ist im Mangel erhöht, bei allergischen Erkrankungen steigert Vitamin D die Produktion an antiallergischen und antientzündlichen Botenstoffen der Immunzellen).

– durch die kombinierte Gabe von Vitamin D und Kalzium kann es bei Frauen in Alten- und Pflegeheimen mit einem Kalzium- und Vitamin D-Mangel zu einer Verminderung von Schenkelhalsfrakturen kommen.

– durch die kombinierte Gabe von Vitamin D und Kalzium kann es bei Frauen und Männern im höheren Lebensalter mit Kalzium- und Vitamin D-Mangel, zu einer Verminderung von Frakturen und Wirbelkörperfrakturen führen.

Die Wirkung von Vitamin D ist aber auch von einer Reihe anderer Nährstoffe abhängig, wie Magnesium und Vitamin K2 als Kofaktoren im Vitamin D-Stoffwechsel eine nicht unerhebliche Bedeutung haben.

Besonders schlecht ist die Vitamin D-Versorgung bei älteren Menschen, insbesondere älteren Frauen. Bei Frauen in den Wechseljahren (Klimakterium) liegt nach der Hormonumstellung des Körpers oftmals ein Mangel an Vitamin D vor. Sehr niedrige Werte von Vitamin D wurden insbesondere bei Altenheimbewohnern gefunden. In den sechs Monaten von Herbstbeginn bis Frühlingsbeginn kommt in Deutschland eine Vitamin D-Bildung auf natürlichen Wege nur unzureichend zustande. So sind in den Wintermonaten viele Menschen mit Vitamin D unterversorgt, dabei bestehen jedoch je nach Breitengrad große Unterschiede.

Mit zunehmendem Alter nimmt die Vitamin D-Produktion der Haut ab. Zudem kommt es zu einem eingeschränkten Umbau des Vitamin D in die aktive Form. So produzieren ältere Personen etwa 4 mal weniger hauteigenes Vitamin D. Im Alter von 70 Jahren hat sich die Kapazität der Haut zur Vitamin D-Synthese um etwa 75 Prozent reduziert. Der Grund ist die Hautbeschaffenheit selbst, aber auch die Tatsache, dass sich die Menge des Ausgangsstoffs 7-Dehydrocholesterol (Vorstufe von Vitamin D) in den oberen Hautschichten im Alter drastisch vermindert.

Während in jüngeren Jahren ein gelegentliches Sonnenbad ausreicht, um 80 bis 100 Prozent des Vitamin D-Bedarfs abzudecken, können ältere Menschen trotz häufiger Sonnenbestrahlung nur noch Bruchteile des benötigten Vitamin D in der Haut produzieren (Altern reduziert die Produktion des Provitamin D in der oberen Hautschicht/Epidermis drastisch).

• Melanin (Piment welches für die Hautfarbe zuständig ist) reduziert die Produktion von D3, das heißt: Menschen mit dunkleren Hauttyps benötigen eine längeres Sonnenbad, um die gleiche Menge Vitamin D einer hellhäutigen Person herzustellen

• Sonnenschutzcremes (Schutzfaktor größer 8) verhindern die Produktion über die Haut von Vitamin D um mehr als 97 Prozent.

Bei Verdacht auf einen Mangel, sollte unbedingt vorher eine Bestimmung und anschließende Verlaufskontrolle des Vitamin D-Spiegels stattfinden!

Kann die empfohlene Tagesdosis durch eine natürliche Ernährung (eine Menge von 5 mikrogramm Vitamin D ist beispielsweise in 250 g Champignons, 100 g Thunfisch enthalten, 100 g Hering liefert sogar 23 mikrogramm des lebenswichtigen Vitamins) nicht erreicht werden, und ist eine ausreichende Sonnenexposition nicht sichergestellt, können geeignete Nahrungsergänzungsmittel oder spezielle Vitamin D-Präparate eingesetzt werden. Neben frei verkäuflichen Vitamin D-Präparaten (in der Regel in einer Tagesdosis von 400 IE (Internationale Einheiten)) gibt es in Apotheken höher dosierte, verschreibungspflichtige und sehr hoch dosierte Produkte.

Die Einnahme sollte jedoch nur (!) auf der Basis der individuellen Werte und nach einer medizinischen Beratung erfolgen.

Ein zu hoher Vitamin D Spiegel wiederum kann toxisch sein. Es kann dann zu Erhöhungen des Kalziums im Blut mit Durst, Nierenverkalkungen, vermehrtes Wasserlassen, Schwächegefühl, Übelkeit und Erbrechen kommen.

Fazit: Vitamin D ist am Kalzium- und Knochenstoffwechsel, sowie an zahlreichen weiteren Stoffwechselvorgängen beteiligt, die für die Gesunderhaltung des Organismus von Bedeutung sind.

Eure Brigitte

Naturheilpraxis Ritterhude
Heilpraktikerin Brigitte Massenberg
Tel. 04292/40074
Mail. Heilpraktikerin.massenberg@t-online.de

HPU/KPU – eine oft unerkannte Stoffwechselstörung

Hämopyrrollactamurie / Kryptopyrollurie – hinter diesen Zungenbrechern verbirgt sich eine Stoffwechselstörung, die ca. 10 % der Menschen (überwiegend Frauen) betrifft.

Hierbei kommt es bei dem roten Blutfarbstoff „Häm“ zu einer Synthesestörung, so dass es zu einem fehlerhaft zusammengesetzten Häm kommt, welches auch in der Funktion beeinträchtigt ist.
Dieses Häm kommt im Myoglobin (Muskelfarbstoff), den roten Blutkörperchen und auch bei der Energieproduktion in den Mitochondrien (Mitochondrien = Kraftwerke der Zellen) vor.
Bei HPU/KPU Betroffenen liegt in diesen Bereichen Störungen vor.
Ein weiteres Problem entsteht beim Abbau der veralteten Häm`s.
Hierbei entstehen Pyrrole, die über die Nieren ausgeschieden werden.
Da diese Pyrrole toxisch sind, binden sie sich vorzugsweise an Zink, Mangan und B6 und werden über die Nieren ausgeschieden.
So kommt es, dass diese Mikronährstoffe in anderen Bereichen des Körpers fehlen, wo sie für viele wichtige Prozesse benötigt werden……. das bedeutet, ein Rattenschwanz an Beschwerden.


Schauen wir und dazu mal deren Funktionen an:
ZINK:
– Es ist an zahlreichen enzymatischen Prozessen beteiligt.
– Wichtig für Haut, Haare und Nägel
– Wichtig für den Stoffwechsel der Schilddrüse, des Hormonsystems, der Fruchtbarkeit und des Immunsystems
– Auch für die DNA-Synthese und die Zellteilung

MANGAN:
– Wichtig für den Aufbau und Erhalt des Knorpels, Knochens und des Bindegewebes
– Für die Energiebereitstellung der Zellen
– Wirkt am Insulin- und Fettstoffwechsel mit

VITAMIN B6:
– Ist notwendig für die Herstellung von Hormonen und Neurotransmittern
– Reguliert den Homocystein-Stoffwechsel
– Wirkt auch am Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel mit

Ein Fehlen dieser Mikronährstoffe, beeinträchtigt auch weitere Mikronährstoffe wie Chrom, Vit. D, Magnesium, Vit. B1 und B2 in deren Funktion und Aufnahme.

Hinzu kommt noch, dass die Entgiftungsfunktion bei HPU/KPU Betroffenen auch noch stark eingeschränkt ist.


URSACHE
Hier spielt in den meisten Fällen die Genetik eine große Rolle.
Sie kann aber auch durch Infektionskrankheiten, OP/Unfall, HWS-Trauma, starke körperliche oder psychische Belastungen, Schwermetallexposition etc. später erworben werden

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SYMPTOME
Die Liste der Symptome ist sehr lang.
Ich werde mich aber etwas kurz fassen und nur einige aufzählen:
– ADS / ADHS bei Kindern (statt Medikamente mit starken Nebenwirkungen, lohnt es sich erstmal auf HPU/KPU zu untersuchen)
– Lern- und Verhaltensauffälligkeiten
– Konzentrationsstörungen
– häufige Mittelohrentzündungen im Kindesalter
– Blasse Haut / dunkle Augenringe (China-Doll-Syndrom)
– Muskelschwäche (sich nicht an ein Seil / Reck hochziehen können)
– Muskelkrämpfe
– Gelenkschmerzen (Arthrose, Arthritis)
– Rheumatische Beschwerden
– Immunschwäche / Infektanfälligkeit
– Autoimmunkrankheiten
– Allergieneigung
– Asthma
– Magen-Darm-Beschwerden (Unverträglichkeiten, wie Gluten-, Histamin-, Fruktose-, Laktoseintoleranz, Leaky gut – löchriger Darm, Reizmagen, Reizdarm)
– Müdigkeit, eingeschränkte Mitochondrienleistung (in den Mitochondrien wird ATP, unser Kraftstoff, produziert)
– Depressionen
– Blutarmut / Anämie
– Kopfschmerzen / Migräne
– Zu bewegliche Gelenke
– Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems
– Gestörter Kohlenhydratstoffwechsel, Insulinresistenz (Diabetes Typ II)
– Hormonelle Beschwerden, wie Prämenstruelles Syndrom (PMS), Polyzystisches-Ovar-Syndrom (PCOS), Fehlgeburten, Schwangerschaftserbrechen…)
– Schilddrüsenerkrankungen, Hashimoto Thyreoiditis
– Psoriasis, Neurodermitis
– Nachtblindheit
– fehlende Traumerinnerung

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

WAS IST ZU BEACHTEN?
Die Therapie ist recht individuell.
Zuerst muss man einen Therapeuten finden, der sich damit auskennt, weil die HPU/KPU schulmedizinisch leider (noch) nicht anerkannt ist.
Dein Therapeut wird erst einen Urintest durchführen um die Diagnose zu sichern.
Danach wird eine Mikronährstoffanalyse im Blut durchgeführt, damit die fehlenden Mikronährstoffe gezielt substituiert werden können, da der Mangel häufig nicht über die Nahrung ausgeglichen werden kann.
Da auch die Entgiftungskapazität eingeschränkt ist, wird auch dieser in der Therapie mit berücksichtigt.
Es muss natürlich individuell geschaut werden, zu welchen Probleme die HPU/KPU bei den Patienten führen.
Deswegen fällt die Therapie bei jedem Patienten anders aus.

Was aber wichtig ist, ist folgendes: Übersieht man in der Therapie die HPU/KPU, wird man sich ständig im Kreis drehen. Eine ursächliche Therapie wird schwer sein, wenn man nicht den eigentlichen Störenfried beachtet.

Falls du dich noch mehr über HPU/KPU informieren und einen Selbsttest machen möchtest, kannst du auf die Seite www.keac.de gehen. Dort findest du ausführliche Informationen zu dieser oft unerkannten Stoffwechselstörung.

Eure Serpil,

Praxis für Naturheilkunde
Heilpraktikerin Serpil Aynacioglu
Kölner Str. 97
42897 Remscheid
Tel.: 0157 – 34 91 59 86
Email: naturheilpraxis-aynacioglu@t-online.de
http://www.naturheilpraxis-aynacioglu.com


Frühjahrsmüdigkeit

Warum sind wir im Frühjahr so müde? – Frühjahrsmüdigkeit

Die Natur erwacht zu neuem Leben, die Sonne scheint, die Tage werden länger und die ersten Pflanzen blühen – es ist Frühling! Eigentlich ein Grund zur Freude, aber viele Menschen sind einfach nur noch müde, sie haben mit Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen zu tun, auch depressive Verstimmungen können auftreten.

Wie kommt es zu der sogenannten Frühlingsmüdigkeit? Und was kann man dagegen tun?

Das Phänomen Frühjahrsmüdigkeit wird vor allem durch den Klimawechsel verursacht. Wenn die kalten Temperaturen des Winters den wärmeren des Frühjahrs weicht, muss sich der Körper langsam daran gewöhnen. Die Blutgefäße stellen sich weit, der Blutdruck sinkt – das macht uns müde.

Die Frühjahrsmüdigkeit tritt meistens ein, wenn es bereits ein paar Tage lang warm war. Wenn das Wetter im Frühjahr ständig von warm zu kalt und kalt zu warm wechselt, dann kann sich auch die Müdigkeit zeigen.

Lange Zeit glaubte man, dass wir unter Frühjahrsmüdigkeit leiden, weil wir im Winter nicht genug Obst und Gemüse essen. Man vermutete, die leeren Vitamin- und Mineralstoffspeicher lösen die Beschwerden aus. Mittlerweile vermutet man jedoch, dass das Ungleichgewicht zweier Hormone uns müde macht. Bei den beiden Botenstoffen handelt es sich um das „Schlafhormon“ Melantonin und das „Glückshormon“ Serotonin.

„Serotonin ist für die Aktivierung des Körpers und für gute Stimmung zuständig. Dieses Hormon wird unter Lichteinfluss produziert“. Melatonin sorgt dafür, dass wir in der Nacht erholsam schlafen können“. Nach den langen Wintermonaten ist die Konzentration des „Schlafhormons“ im Blut besonders hoch.

Im Frühjahr gerät das Verhältnis dieser beiden Botenstoffe ins Wanken. Der Körper braucht etwa zwei bis vier Wochen, um sich daran zu gewöhnen ein neues Gleichgewicht herzustellen. Bis das geschehen ist, sind manche Menschen besonders müde. Sobald die innere Uhr wieder justiert ist, sollte die Frühjahrsmüdigkeit auch wieder nachlassen.

Wir brauchen einfach das Tageslicht – egal, ob es regnet, schneit oder bewölkt ist. Es ist ein uraltes genetisches System in uns Menschen, das einfach auf Licht reagiert, weil der Tag- Nachtrhythmus den stabilsten Impuls an unseren Körper gibt. Dieses System tacktet die biologische Uhr und sorgt auch für besseren Schlaf.

Das hilft gegen die Frühjahrsmüdigkeit

Eines schon Mal vorweg – man sollte sich auf keinen Fall schonen!

Man braucht nicht tatenlos darauf zu warten, bis der hormonelle Haushalt wieder in Balance ist. Ganz im Gegenteil: Je aktiver man ist, desto schneller kann man die Frühjahrsmüdigkeit hinter sich lassen. Das heißt:

  • Sonne tanken, wann immer sich die Möglichkeit bietet
  • Bewegung an der frischen Luft, um sich an die steigenden Temperaturen zu gewöhnen
  • Wechselduschen und Saunabesuche trainieren die Blutgefäße
  • Frisches Obst und Gemüse unterstützen die Stoffwechselprozesse (auch wenn die Speicher nicht – wie früher angenommen – erschöpft sind)
  • Ausreichend trinken (1,5 bis 2 Liter), um Müdigkeit und Konzentrationsstörungen zu verhindern

Übrigens: Auch wenn du in dieser Zeit wirklich müde bist, ist ein Mittagsschlaf keine gute Idee. Denn dadurch produziert der Körper wieder Melatonin und verbraucht gleichzeitig Serotonin.

Erwischt die Frühjahrsmüdigkeit alle Menschen gleich stark?

Nein, wetterfühlige Menschen sind insgesamt viel öfter betroffen. Außerdem spüren Menschen, die sowieso schon einen niedrigen Blutdruck haben, die Frühjahrsmüdigkeit stärker, das sind in der Regel häufiger Frauen als Männer. Auch ältere Menschen klagen öfter über Frühjahrsmüdigkeit. Es gilt, je fitter man ist, desto besser kommt man meistens mit dem Klimawechsel klar.

Wichtig ist: Wer sich längere Zeit, oder ungewöhnlich stark erschöpft fühlt, sollte auf jeden Fall einen Arzt oder Heilpraktiker um Rat fragen.

Diesen Beitrag schreibt heute:

Naturheilpraxis Ritterhude
Heilpraktikerin Brigitte Massenberg
Tel. 04292/40074
Mail. heilpraktikerin.massenberg@t-online.de

Burnout

Burnout – Wenn die Nebenniere schlapp macht.

Was sind eigentlich die Nebennieren?
Wenn ich Patienten mit Erschöpfungsproblemen begleite, dann ist eines der ersten Laboruntersuchungen, die Funktion der Nebennieren.
Als Antwort erhalte ich dann oft von den Patienten: „Meine Nierenwerte sind aber in Ordnung“.
Nieren und Nebennieren sind zwar lagetechnisch miteinander verbunden aber haben keine funktionstechnische Beziehung zueinander.
Wo liegen denn die Nebennieren genau?
Die Nebennieren sind dreizipflige Hütchen, die auf den oberen Polen der Nieren sitzen.
Sie bestehen im Inneren aus 3 verschiedenen Zonen, die unterschiedliche lebenswichtige Hormone produzieren.

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Neben den Geschlechtshormonen und sogenannten Katecholaminen wird hier das Cortisol gebildet. Cortisol ist eines der Hormone, welches für unseren Tag-Nachtrhythmus und für den „Kampf- oder Fluchtinstinkt“ bei Stress zuständig ist. Es wirkt außerdem bei wichtigen Stoffwechsel – und Entzündungsprozessen mit.

Wie wird denn Cortisol über den Tag verteilt ausgeschüttet?
Damit wir morgens wach werden, steigt der Cortisolspiegel auf ein bestimmtes Niveau an.. Damit wir aber auch wach bleiben, steigt der Spiegel bis ca. zum frühen Nachmittag noch etwas weiter an, bevor er langsam weiter absinkt und unseren Körper für den Schlaf vorbereitet.

Was passiert nun wenn man eine höhere körperliche oder geistige Beanspruchung hat?
Der Cortisolspiegel steigt!.

Warum? Weil der Körper mehr Energie benötigt – dabei spielt es keine Rolle ob es geistige oder körperliche Energie ist. Mit steigendem Cortisol wird dem Körper mehr Glucose zur Verfügung gestellt. Ohne diese zusätzliche Energie kann der Körper die gesteigerte Anforderung nicht bewältigen.

Vermehrt Cortisol wird z. B. bei folgenden Vorgängen ausgeschütet:

– bei Stress psychisch als auch körperlich

z. B.

– Stress im Beruf

–  psychisch belastender Stress (Familie, Ehe, Schule, Mobbing etc.)

– Leistungssport oder auch normaler Sport ohne Erholungsphasen

– zu wenig Schlaf

– körperliche extreme Belastungen

– Angst aber auch ständige Kampfbereitschaft

– Prüfungsstress etc. 

bei vielen Erkrankungen z. B. :

– bei Infektionen 

– Operationen (Stress für den Körper)

– bei Schilddrüsenfunktionsstörungen

– Hormonungleichgewicht

– bei chronischen Erkrankungen 

– Autoimmunerkrankung 


Was hat das nun mit Erschöpfung zu tun?

Wenn der Körper zu lange geistiger oder körperlicher Beanspruchung ausgesetzt ist, wird die Nebenniere richtig gefordert. Normalerweise ist man auch nicht dauerhaft so einer Situation ausgesetzt. Das heißt – nach der Beanspruchung kommt die Erholungsphase – > Im Normalfall!



Wenn der Stresszustand aber sehr lange ohne Erholungsphasen anhält, kann sich die Cortisolproduktion erschöpfen.

Das heißt:
Bei der nächsten höheren Beanspruchung reicht das Cortisol nicht aus, um der geforderten Leistung gerecht zu werden.

Welche Folgen hat eine Erschöpfung für die Betroffenen?

– körperliche Erschöpfung bei kleinster Belastung
– nicht mehr in der Lage sein z.b. spazieren zu gehen oder alltägliche Arbeiten zu machen
– Müdigkeit – man kommt morgens nur schwer aus dem Bett
– extremes Mittagstief
– Konzentrationsmangel
– Hirnnebel – man ist nicht mehr in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen
– Reizüberflutung – man reagiert auf Lautstärke, viele Menschenstimmen extremst gereizt
 – man fühlt sich schnell überfordert
– kleinste Erledigungen wirken wie ein Berg an Arbeit
– ständige Auf und Abs der Leistungsfähigkeit (Patienten brauchen lange Erholungsphasen nach bereits kleinster Belastung)
– Weinerlichkeit bei Frauen und Männern aber auch „Zickigkeit“ oder „Aggression“
– Gefühl von „Will und Kann nicht“ – was oft zur Verzweiflung führt
–  Launenhaftigkeit 
– extreme Reaktionen bei kleinster Belastung
–  oft kommt der Gedanke : „Hoffentlich schaffe ich das“
– Panikattacken
– Infektanfälligkeit
– Verzweiflung
– Schlafstörungen
– Sport ist kaum noch möglich
– Spaziergänge werden anstrengend empfunden
– der Alltag ist extrem anstrengend

Wie kann ein Coritsolmangel festgestellt werden?
Beim Erstgespräch gehen wir intensiv bei Verdacht auf eine Nebennieren – Erschöpfung auf das Thema ein. Eine Nebennierenerschöpfung kann alleine oder auch als Begleiterscheinung bei, oder nach, weiteren Erkrankungen auftreten.

Der Befund wird dann schließlich über ein Cortisol-Tagesprofil-Speicheltest erhoben.
Dabei musst Du zu bestimmten Zeiten über den Tag verteilt kleine Röhrchen (Phiolen) mit deinem Speichel befüllen und mit den Uhrzeiten beschriften. Es ist wichtig, dass dies im Alltag gemacht wird. Diese Röhrchen werden dann in ein Labor zur Auswertung geschickt.

Anhand der Werte und dem Kurvenverlauf können wir erkennen ob eine Erschöpfung vorliegt.

Hast Du das Gefühl erschöpft zu sein und schon länger energielos zu sein?
Hast Du eine schwieriger Zeit hinter Dir und kommst einfach nicht mehr auf Beine?


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Die Hormone der Frau

Der hormonelle Regelkreis der Frau ist ein wahres Meisterwerk. Gut durchdacht und präzise geregelt.
Ein äußerst empfindliches Meisterwerk, denn bei den geringsten Abweichungen bekommt „Frau“ dies recht schnell zu spüren.

Der hormonelle Regelkreis:
Im Gehirn liegt die oberste Instanz dieses Regelkreises – der Hypothalamus. Er schüttet das GnRH (Gonadotropin Releasing Hormone) aus.
Das führt in der Hypophyse, auch im Gehirn, zu einer Freisetzung des FSH ( Follikel stimulierende Hormon) und LH (Luteinisierende Hormon).

Das FSH regt die Eierstöcke an Östrogen freizusetzen.
Bei Frauen bewirkt es in der 1. Zyklushälfte die Reifung der Eibläschen, und beim Mann die Spermienbildung.
Das LH dominiert in der 2. Zyklushälfte.
Es kommt bei der Frau zum Eisprung und zur Gelbkörperbildung. Dadurch kommt es zum Anstieg von Progesteron.
Beim Mann kommt es durch das LH zur Testosteronbildung in den Hoden.

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Schauen wir uns mal die Funktionen des Östrogens an:
Korrekterweise müsste man Östradiol, Östron und Östriol sagen.
Das Östrogen ist nur ein Oberbegriff dieser Hormone.
Aber bleiben wir, der Einfachheit halber, beim Östrogen.

Das Östrogen ist die Weiblichkeit schlechthin.
Es sorgt für die Rundungen und Kurven der Frau, für das Wachstum des Brustgewebes, aber auch für Wassereinlagerungen.
Außerdem hat es wichtige Funktionen im Stoffwechsel (regt die Durchblutung an), unterstützt die Knochenbildung und hemmt den Knochenabbau (deswegen ist das Risiko nach den Wechseljahren an Osteoporose zu erkranken erhöht, da die Östrogenproduktion abnimmt).

Das Progesteron, oder das Gelbkörperhormon, ist das Schwangerschaftshormon.
Es bereitet das „Nest“ für die Schwangerschaft vor und sorgt auch für den Erhalt der Schwangerschaft.
Weiterhin wirkt es entspannend und sorgt auch für einen besseren Schlaf.
Unsere Haut und die Haare sehen in dieser Zeit besonders schön aus und das Beste: Es wandelt Fett in Energie um.

Ein kurzer Einblick in den weiblichen Zyklus:

Der weibliche Zyklus beginnt mit dem 1. Tag der Monatsblutung und geht bis zum Beginn der nächsten Blutung. Im Durchschnitt dauert der Zyklus ca. 28 Tage.
Er besteht aus 3 Phasen:
1. Follikelreifungsphase
2
. Ovulationsphase (Eisprung)
3. Lutealphase / Gelbkörperphase

1. Phase:
Die Menstruation setzt ein, die alte Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen.
Östrogen wird in hoher Konzentration ausgeschüttet, damit die Gebärmutterschleimhaut erneut wieder aufgebaut werden kann.
In den Eierstöcken reift je ein Follikel heran.
Dauer: Bei einem 28 Tage Zyklus ca. 14 Tage und endet mit dem Eisprung.

2. Phase:
Beim Eisprung platzt ein Follikel = die Eizelle wird frei.
Die Eizelle wandert nun über Eierstock und Eileiter zur Gebärmutter.
Falls sich zu dieser Zeit Spermien im Eileiter befinden, wird die Eizelle befruchtet.
Dauer: ca. 3-4 Tage

3. Phase:
Aus dem Follikel, in der die Eizelle drin war, entwickelt sich der Gelbkörper und produziert hauptsächlich Progesteron (auch Östrogen, aber weniger).
In der Lutealphase erhöht sich auch unsere Körpertemperatur etwas.
Wir haben in dieser Phase häufig ein besseres Hautbild und fühlen uns allgemein auch viel besser, haben mehr Energie und können besser Schlafen.
Das Progesteron bereitet die Gebärmutter darauf vor, sich auf eine Schwangerschaft einzustellen. Die Gebärmuttermuskulatur ist in dieser Zeit auch entspannter, damit sich die befruchtete Eizelle einnisten und sich wohlfühlen kann.

Falls es zu keiner Schwangerschaft gekommen ist, wird die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut nicht mehr benötigt und wird abgestoßen – die Monatsblutung setzt wieder ein.

Bild von Adina Voicu auf Pixabay

Was passiert, wenn die Hormone ins Ungleichgewicht geraten?
Symptome eines(r) Progesteronmangels / Östrogendominanz:
– Zyklusstörungen
– PMS (Beschwerden vor der Periode: Reizbarkeit, Wassereinlagerungen, Brustspannen, krampfhafte Schmerzen)
– unerfüllter Kinderwunsch
– Fehlgeburten
– Schmierblutungen
– Migräne
– Libidoverlust
– Schlafstörungen
– Depressionen
– Zysten / Myome
– Muskel- / Gelenkschmerzen
– Gewichtszunahme
– verstärkte Wechseljahresbeschwerden
– Schilddrüsenfunktionsstörungen
– Konzentrationsstörungen
– Akne, verstärkte Körperbehaarung, Haarausfall
– verstärkte Endometriose

Wie kommt es zu diesem Ungleichgewicht?
– Hormonelle Verhütung
– Während hormonellem Umschwung wie Pubertät, Wechseljahre, Schwangerschaft
– Übergewicht
– Stress / Burnout
– Mikronährstoffmängel ( vor allem Vitamin D, B Vitamine, Vitamin C, Magnesium, Zink, Selen…)
KPU – HPU, eine Stoffwechselstörung bei der eine Häm-Synthese-Störung vorliegt. Beim Abbau dieses fehlerhaft zusammengesetzten Häm`s entstehen Pyrrole, die sich an Mikronährstoffe (Zink, B6, Mangan, Chrom) binden und dann über die Nieren ausgeschwemmt werden.
– PCO – Syndrom
– Umweltfaktoren

Wie gehe ich in der Praxis vor?
Nach einer ausführlichen Anamnese ordne ich einen Hormonspeicheltest an.
Liegt eine Östrogendominanz / Progesteronmangel vor?
Wie steht`s um die Androgene?
Wie geht es den Nebennieren?
Liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor?
Liegt eine Darmdysbiose vor?

Der ganzheitliche Therapieansatz erfordert die Berücksichtigung all dieser Punkte.
Danach kann ich einen individuellen Therapieplan mit bioidentischen Hormonen, Mikronährstoffen, pflanzlichen Mitteln und regulierenden Präparaten erstellen.

Ein Thema, welches nicht vernachlässigt werden sollte, da diese Hormone auch einen großen Einfluss auf das Herz- / Kreislaufsystem, Haut- / Knochengesundheit und die Psyche haben.

Liebe Grüße
Serpil

Praxis für Naturheilkunde
Heilpraktikerin Serpil Aynacioglu
Kölner Str. 97
42897 Remscheid
Tel.: 0157 – 34 91 59 86
email: naturheilpraxis-aynacioglu@t-online.de
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Hashimoto Thyreoiditis – Die Krankheit der vielen Gesichter

„Ich habe Hashimoto!“

Hashi was? Hashimoto Thyreoidtis.



Was sich hier anhört wie ein ausländisches Kauderwelsch ist in Wirklichkeit eine Erkankung der Schilddrüse, die mit ihren Tücken und fiesen Seiten, den Alltag der Betroffenen, zu einer großen Qual machen kann. Lebensbedrohlich ist diese Erkrankung nicht, aber mit ihren vielen Gesichtern, hat sie so einige Schattenseiten.
Hashimoto hat man schon oft gehört.
Fangen die Betroffenen auf Nachfrage zu erzählen, begegnet man meist verdutzten Blicken oder sogar einigen, die die Augen verdrehen.
Bemerkungen wie „Du siehst gar nicht krank aus“ oder „Kann es sein, dass Du Dich etwas anstellst?“ und „Du steigerst Dich da in etwas hinein?“ bis hin zu „Das scheint eher psychisch zu sein!“ gehören dabei zur Normalität. Zum Leidwesen der Betroffenen, die sich selten ernst genommen fühlen.
Bei extremer Gewichtszunahme in kurzer Zeit wird man oft mit tausenden Diät – und Bewegungsvorschlägen quasi überschüttet, dass man alleine mit all den Ideen ein Fitnessstudio leiten könnte. Bevor das Kind aber einen Namen erhält, haben die meisten Betroffenen einen regelrechten Spiessrutenlauf hinter sich.
Nicht nur, dass man sich mitleidigen oder vorwurfsvollen Blicken unterwerfen oder vor vorgehaltenen BMI – Scheiben rechtfertigen muss, man kämpft auch noch mit einnehmenden unsichtbaren Symptomen, die ein Lexikon füllen könnten und einem nicht gerade den Alltag versüßen.
Hinzu kommen Probleme bei der Darmgesundheit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Histaminintoleranz und Zyklusstörungen.
Die letzten treten erst später auf und ein direkter Zusammenhang wird erst sehr spät oder gar nicht erkannt.

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Aber was ist diese so ominöse Erkrankung, die in den letzten Jahren immer weiter zunimmt und die Betroffenen einem extremen Leidensdruck aussetzt.
Hashimoto Thyreoidiitis ist eine Autoimmunerkrankung, die die Schilddrüse betrifft.
Benannt wurde sie nach ihrem Entdecker, dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto, der die Gewebeveränderungen Anfang des 19. Jhds entdeckte.

Was bedeutet aber Autoimmun?

Autoimmun bedeutet: Unser Körper entwickelt nach einer Entzündung dauerhaft Antikörper gegen körpereigenes Gewebe – dabei wird gesundes Gewebe langsam zerstört.

Warum und Weshalb wird wissenschaftlich nur vermutet, konnte aber noch nicht nachgewiesen werden.
Mittlerweile wird noch geforscht, in wie weit, der Ebstein Barr Virus (Pfeifferisches Drüsenfieber), Stress und weitere Virenerkrankungen einen Einfluss auf die Bildung von autoimmunen Antikörpern gegen die Schilddrüse haben.
In den letzten Jahren beschäftigen sich mittlerweile immer mehr Ärzte und Therapeuten mit diesem Thema und betrachten die Erkrankung Hashimoto Thyreoiditis ganzheitlich — > Das bedeutet, dass neben der Schilddrüse auch der Darm, die Ernährung, Nebenniere, Vitamine, Micronährstoffe und die Sexualhormone eine wichtige Rolle beim therapeutischen Ansatz spielen. Immer mehr rückt auch die HPU/KPU, eine Stoffwechselstörung, in den Fokus der Therapeuten.

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Aber warum ist die Schilddrüse so wichtig?

Die Schilddrüse liegt Unterhalb des Kehlkopfes, wie ein Schmetterling halbkreisförmig, der Luftröhre auf und
ist gerade mal so groß wie eine Walnuß.

heilpraktiker-hashimoto

Sie produziert lebensnotwendige Hormone, die an bedeutenden Stoffwechselgeschehen am ganzen Körper beteiligt sind.

– Körpergrundumsatz – und temperatur
– Körperwachstum und Entwicklung (Haut, Haare, Nägel, Schleimhaut)
– Kohlehydrat – und Fettstoffwechsel
– Herz-Kreislauf-System
– Zellstoffwechsel

Die wichtigsten und bereits erforschten Hormone werden T4 (Levothyroxin bzw. Tetrajodthyronin) und das T3 (Trijodthyroxin) genannt. Das T4 wird als erstes mit Hilfe von Jod, welches aus dem Blut aufgenommen wird in der Schilddrüse gebildet. Danach wird es entweder direkt in der Schilddrüse oder in den Zellen der Zielorgane in das aktive T3 umgewandelt. Dieses geschieht mit Hilfe eines Enzyms (Thyroxinperoxidase) und Selen.
Das T4 hat vier und das T3 drei gebundene Jodatome.
Damit unser Körper aber weiß, wieviel T4 er produzieren muss, wird je nach Wert – TSH (Thyroid -Steuerhormon) in der Hypophyse (Drüse im Gehirn) freigesetzt, welches sich dann an der Schilddrüse an sogenannte TSH Rezeptoren bindet und die Produktion von T4 fördert.
Um überschüssiges T4 zu speichern, wird es an das Thyreoglobulin gebunden und in den Schilddrüsenzellen gespeichert.
Die Umwandlung von T4 in T3 erfolgt zu 60% in der Leber, zu 20% im Darm und die restlichen 20% in den anderen Geweben.
Damit dieses gesamte System aber funktioniert braucht es Nährstoffe wie z.B. Selen, Eisen, Jod, Zink, Vitamin A, Vitamin D, Vitamin C, Coenzym Q10, B-Vitamine…


Was aber passiert mit unserer Schilddrüse bei einer autoimmunreaktion?

Auf Grund einer Fehlsteuerung des Immunsystems
bilden sich Antikörper, die ausgerechnet unsere Schilddrüse zum Feind erklärt haben und greifen dabei das Gewebe, beteiligte Enzyme oder Rezeptoren der Schilddrüse an.
Man vermutet hierbei, dass z.B. der Ebstein Barr Virus sich im Schilddrüsengewebe niederlässt und das Immunsystem genau darauf reagiert und Antikörper bildet. Weitere Forschungen laufen noch auf diesem Gebiet.

Im Laborbild drücken sich diese Antikörper folgendermaßen aus:

TSH Rezeptor Antikörper – (TR-AK)

TSH ist ein Hormon welches im Gehirn zur Steuerung der Bildung der Schilddrüsenhormone ausgeschüttet wird.

Thyreoglobulin Antikörper – TG-AK
Thyreoblobulin ist ein Protein, woran das Schilddrüsenhormon T4 gebunden und in der Schilddrüse gespeichert wird.

Schilddrüsenperoxidase Antikörper – TPO-AK
Schilddrüsenperoxidase ist das Enzym, welches für die Bildung von T4 und Umwandlung des Schilddrüsenhormons T4 in T3 (aktives Schilddrüsenhormon) zuständig ist.

Die Folge davon ist, dass sich die Schilddrüse entzündet und nach und nach auflöst.
Je weiter die Schilddrüse zerstört wird, um so mehr rutscht man in eine Unterfunkion ABER nicht nur – es kommt zu wechselhaften Unter – und Überfunktionen, da die Zerstörung nicht kontinuierlich ist, sondern oft schubweise auftritt.

Wird die Schilddrüse nach und nach zerstört, fehlen diese Hormone und der Stoffwechsel verlangsamt sich.
Dieses äussert sich als erstes in schleichender Müdigkeit und Gewichtszunahme, ohne Änderungen der Essgewohntheit.
Das Gute daran ist – die Hormone sind synthetisch ersetzbar und das wird von den gesetzlichen Kassen übernommen.
Es gibt auch natürliche Schilddrüsenhormone, die vom Schwein oder Rind abstammen und verschreibungspflichtig sind, aber nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen werden.
Diese werden von einigen Betroffenen besser vertragen, da sie noch weitere natürliche Bestandteile der Schilddrüse beinhalten.
Mittlerweile gibt es immer mehr Ärzte, die sich mit den natürlichen Schilddrüsen befassen und auch verschreiben –
leider ist dies nicht die Regel. Die Kosten trägt der Patient selbst.

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Aber nochmal zurück Hashimoto Thyreoiditis.
Die symptomatischen Folgen von Hashimoto beginnen schleichend.
Bei den meisten Patienten fängt eine Müdigkeit und Antriebslosigkeit an. Begleitend dazu oftmals eine ungeklärte Gewichtszunahme innerhalb kürzester Zeit. Es gibt auch Patienten, die keine Gewichtszunahme haben, aber trotzdem von Hashimoto Thyreoiditis betroffen sind. Oftmals treibt die oben genannte Müdigkeit aber auch Panikattacken und Herzrasen, die Betroffenen zum Arzt.
Einige Patienten haben unterschiedlichste Stimmungsschwankungen, die von den Angehörigen als extrem launisch empfunden werden. Patienten sprechen oft davon, dass sie trotz der Substitution das Gefühl haben, nicht klar denken zu können und eine innere Unruhe verspüren. Angehörige beschweren sich oft über die Vergesslichkeit und auch Weinerlichkeit der Betroffenen.
Weitere Empfinden wie Hirnnebel, Schlafstörungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und starke Zyklus – und Menstruationsbeschwerden ergänzen das Symptombild.
Es gibt auch einen Anteil von Hashimoto Patienten, die völlig ohne Probleme damit leben und keine weiteren Symptome ausser der Unterfunktion verspüren.
Zusammengefasst:

– Energiemangel / Müdigkeit
– ungewollte Gewichtszunahme
– Depressionen
– Muskelschmerzen
– Zyklusstörungen
– Menstruationsbeschwerden/PMS
– Haarausfall
– Konzentrationsschwäche
– Wassereinlagerungen (Ödeme)
– Verstopfung
– starkes Kälteempfinden
– Launenhaftigkeit
– Erschöpfung
– Hirnnebel
– Panikattacken
– Vergesslichkeit
– Kälteempfindlichkeit
– erhöhte Schmerzewahrnehmung

Zu den oben genannten Symptomen kommen häufitg noch plötzliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Reizdarm Symptome hinzu. Plötzliches Herzrasen nach Mahlhzeiten, Blähungen und Bauchschmerzen sowie Kopfschmerzen und weitere Symptome verschlimmern das Allgemeinempfinden. Von einen Tag auf den anderen werden bestimmte Nahrungsmittel nicht vertragen. Diese vom Darm ausgelösten Symptome erschweren die Umwandlung von der Schilddrüsenhormone.

Diese Autoimmunerkrankung ist nicht heilbar aber man kann naturheilkundlich an den Symptomen arbeiten.

Wie gehe ich als Therapeut bei dieser Erkrankung vor?
Erst einmal findet ein sehr intensives Erstgespräch statt. In der Regel dauert dieses ca. 1 Stunde. Hier bitte ich die Patienten, alle bisherigen Befunde mitzubringen, um abzuschätzen, welche weiteren Laboruntersuchungen noch gemacht werden sollten.
Um ein Bild von der Ausgangssituation zu bekommen, wird ein Ultraschall von der Schilddrüse gemacht.

Die Therapie hängt u. a. dann von weiteren Faktoren ab:

Liegt eine Nebennnierenerschöpfung vor?

Das Coritsol wird in der Nebenniere gebildet und steuert unseren Tag -und Nachtrhytmus. Zudem ist es noch an Entzündungsprozessen als auch Stoffwechselprozessen beteiligt und bereitet uns auf unsere Aufgaben am Tag vor.
Die Steuerung der Cortisolbildung erfolgt ebenfalls in der Hypophyse über ein Steuerhormon, dies hängt in einem kleinen Zusammenhang mit dem Steuerhormon der Schilddrüse. Bei Hashimoto Thyreoidits kommt es nicht selten vor, dass die Bildung des Cortisols abgeschwächt ist und man den normalen Belastungen des Alltags nicht mehr gewachsen ist. Ein Cortisol-Tagesprofil als Speicheltest gibt Aufschluss über die Verlaufskurve der Cortisolausschüttung in der Nebenniere.

Wie ist der Verlauf der Körpertemperatur?


An drei aufeinanderfolgenden Tagen wird zu 4 Tageszeiten die Temperatur sublingual (unter der Zunge gemessen).
Der Verlauf der Kurve gibt einen Hinweis darauf, wie aktiv oder inaktiv die Schilddrüse ist.
Wichtig ist, dass die Körpertemperatur unter den gleichen Bedingungen gemessen wird.


Wie ist der Status der Mikronährstoffe?

Mikronährstoffe sind wichtig für die Funktionen unseres Körpers. Durch Erkrankungen kommt es auch zu einer Verschiebung und einem Ungleichgewicht, wodurch die Nährstoffe unterschiedlich ausfallen können. Natürlich sollte das meiste über die Ernährung ausgeglichen werden. Bei Autoimmunerkrankungen reicht dies nicht immer aus. Eine Blutuntersuchung kann Klarheit über den Status geben.

Wie ist der Vitamin D – Spiegel?

Was der richtige Vitamin D Spiegel ist und welchen Einfluss dies auf unseren Körper hat wird immer noch von Wissenschaftlern heiß diskutiert. In unseren Breitengraden ist ein Mangel nicht selten. Bei Autoimmunerkrankungen ist es wichtig, dass kein Mangel vorliegt. Im Sommer wird Vitamin D mit der Sonne über die Haut aufgenommen und auch gespeichert. Im Winter ist dies ein Problem. Über einen Bluttest kann festgestellt werden, wie hoch der Vitamin D Wert ist.

Gibt es Probleme mit der Darmgesundheit? Leaky Gut? Dysbiose? Reizdarm?

20% der Schilddrüsenhormone werden im Darm umgewandelt. Das heißt die Darmschleimhaut und ein intakter Darm ist wichtig für die Versorgung mit ausreichenden Hormonen. Bei Hashimoto Thyreoiditis ist die Schilddrüsenfunktion von sich aus oft schon eingeschränkt, so dass der Darm mit seinen 20% igen Anteil eine wichtige Rolle übernimmt. Ob der Darm intakt ist, spüren die meisten Menschen an ihrem Stuhlverhalten. Zusätzlich kann man über eine Stuhlprobenuntersuchung, die Darmflora, Enzyme und den Immunstatus des Darmes überprüfen.
Hierbei ist nicht nur der Stuhlbefund wichtig, sondern auch die Stuhlgewohnheiten, Völlegefühl, Blähungen, Krämpfe etc.



Wie verhalten sich die weiblichen Hormone?

Die Sexualhormone stehen im Einfluss der Schilddrüsenfunktion als auch auf die Nebenniere. Ausgehend vom Cholsterin sind die sexual Hormone Vorläufer vom Cortisol in der Nebenniere. Hierfür werden ebenfalls wichtige Mikronährstoffe benötigt.
Hier kann der aktive Anteil der sexual Hormone im Speichel bestimmt werden.

Ist die Schilddrüse gut eingestellt?
Ausschlaggebend für optimale Funktion der Schilddrüse ist an erster Stelle, das Schilddrüsengewebe. Reicht dieses aus, um noch genügend Hormone zu bilden oder muss zusätzlich substiuriert werden? Wieviel Eigenarbeit kann die Schilddrüse noch leisten?
Diese Werte werden ebenfalls über das Blut bestimmt.

Wie sieht es mit er Ernährung aus?
„Lass Deine Ernährung, Deine Medizin sein!“
Ernährung ist das A und O bei Hashimoto Thyreoidtis.
Eine sehr glutenhaltige und zuckerbetonte Ernährung, kann im Entzündungsfaktoren Triggern.
Beim Erstgespräch und im weiteren Verlauf der Therapie wird auch die Ernährungsgewohntheit unter die Lupe genommen. Dabei werden auch Hinweise auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten durchleuchtet.

Liegen weitere Stoffwechselprobleme vor?

Eine HPU/KPU ist eine Stoffwechselstörung, bei der wichtige Nährstoffe wie B6, Zink und Mangsan u. a. vermehrt ausgeschieden werden. Um diese festzustellen wird eine Urinuntersuchung vorgenommen.

Die Therapie von Hashimoto Thyreoidits erfordert sehr viel Geduld und auch Durchhaltevermögen.
Diese beinhaltet ausser der Umstellung der Ernähungsgewohnheiten zusätzliche therapeutische Beigleitung bei den Nebennieren, Darmgesundheit als auch Stressmanagement, welches zugegeben in der heutigen Zeit nicht ganz einfach ist.

Hast Du Dich in diesem Beitrag wieder erkannt?
Was ist Deine Erfahrung mit dieser Erkrankung?

Schreib uns – wie es Dir mit Hashimoto geht.

Liebe Grüße
Eure Tuna

Die Schilddrüse – ein kleines Organ mit großer Reichweite

Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ.
Sie ist gerade mal so groß wie eine Walnuss und hat die Form eines Schmetterlings.
Sie befindet sich vor der Luftröhre, unterhalb des Kehlkopfes.

Sie produziert die lebenswichtigen Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin).
T4 ist das Speicherhormon und T3 das aktive Schilddrüsenhormon.
Die Umwandlung von T4 in T3 erfolgt zu 60% in der Leber, zu 20% im Darm und die restlichen 20% in den anderen Geweben.
Um diese Hormone zu produzieren und auch umzuwandeln (T4 -> T3), braucht sie einige wichtige Mikronährstoffe, wie z.B. Selen, Eisen, Jod, Zink, Vitamin A, Vitamin D, Vitamin C, Coenzym Q10, B-Vitamine…

Welche Funktionen übernimmt die Schilddrüse in unserem Körper?
– Die Hormone T3 und T4 steuern die Stoffwechselaktivität.
– Sie heizt an, stellt Energie bereit und sorgt dafür, dass die Organe adäquat arbeiten können.
– Sie regelt den Sauerstoff- und Energieverbrauch, die Körperwärme und den Mineral- und Wasserhaushalt.
– Aber auch das Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln werden von ihr beeinflusst.
– Die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern ist u.a. auch schilddrüsenabhängig.


Was passiert, wenn die Schilddrüse zu wenig (Hypothyreose), oder zu viel (Hyperthyreose) arbeitet?
Die Schilddrüse wird auch die „Peitsche des Organismus“ genannt.
Ich vergleiche das immer mit einer Pferdekutsche.
Wenn der Kutscher die Pferde zu stark antreibt, hätten wir die Überfunktion.
Wenn er allerdings sehr langsam und träge vorantreibt, dann könnte man dies mit der Unterfunktion vergleichen.

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose):
– Energiemangel / Müdigkeit
– ungewollte Gewichtszunahme
– Depressionen
– Muskelschmerzen
– Zyklusstörungen
– Haarausfall
– Konzentrationsschwäche
– Wassereinlagerungen (Ödeme)
– Verstopfung
– starkes Kälteempfinden

Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose):
– Bluthochdruck
– ungewollter Gewichtsverlust
– Zyklusstörungen
– vermehrtes Schwitzen
– Nervosität / innere Unruhe
– Durchfall
– Herzrhythmusstörungen
– Haarausfall
– Schlaflosigkeit
– Konzentrationsstörungen

Dies ist natürlich nur eine allgemeine Darstellung der Symptome.
Es muss auch nicht bei jedem, jedes Symptom zutreffen.

Welche Formen der Schilddrüsenerkrankungen gibt es?
Struma / Kropf – eine vergrößerte Schilddrüse. Häufig bedingt durch Jodmangel.
– angeborene oder später erworbene Schilddrüsenunterfunktion – Hypothyreose
Hashimoto Thyreoiditis (Autoimmunerkrankung) – bei dieser Form der Schilddrüsenerkrankung zerstören Antikörper unseres körpereigenen Immunsystems Schilddrüsengewebe, weil sie diese als „fremd“ einstuft.
Es kommt zu einer Entzündung und Zerstörung von Schilddrüsengewebe.
Dabei können stark wechselnde Symptome, also nicht eindeutig über- oder unterfunktionstypisch, auftreten.
Häufig haben diese Patienten auch noch weitere Beschwerden, wie z.B. eine Glutenunverträglichkeit.
– Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Eine Form der Schilddrüsenüberfunktion ist der Morbus Basedow.
Auch eine Autoimmunerkrankung mit Antikörpern die an TSH-Rezeptoren andocken und somit eine unkontrollierte Produktion von Schilddrüsenhormonen anregen.
Dies kann mit der Zeit auch zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen.
Häufig sind auch die Augen mit betroffen (endokrine Orbitopathie).


Was sind die Ursachen?
Es gibt viele Ursachen…
Die wohl häufigste Ursache ist der Jodmangel.
Da Deutschland ein Jodmangelgebiet ist, sollte man bei der Ernährung jodhaltige Nahrungsmittel mit berücksichtigen.
Vorsicht: Falls eine Überfunktion der Schilddrüse vorliegt, sollte man jodhaltige Nahrungsmittel reduzieren, da die Schilddrüse ja ohnehin schon zu stark „feuert“.
Jodhaltige Lebensmittel sind u.a.: Meeresfrüchte, Seefisch und Algen.
Auch ein Mangel an Mikronährstoffen (s.o.) können eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigen.
Denn ohne erforderliche Baustoffe und Cofaktoren zur Produktion und Umwandlung, kann die Schilddrüse ihre Arbeit nicht verrichten.

Wo wir gerade bei der Umwandlung sind…. wie ich oben schon erwähnte, wird das T4 in das aktive T3 hauptsächlich in der Leber und im Darm umgewandelt.
Daraus kann man schlussfolgern, dass Leber- und Darmprobleme auch zu Schilddrüsenfunktionsstörungen führen können.

Wie wird ein Schilddrüsenfunktionsstörung diagnostiziert?
Zur Diagnostik werden folgende Blutwerte benötigt:
TSH basal
fT3, fT4
– Antikörper: TG-AK, TPO-AK, TRAK

Schilddrüsen Ultraschall (Sonographie)
Hierbei kann man sich ein Bild über die Größe, Struktur (z.B. ob sie knotig verändert ist), Lage und Form der Schilddrüse machen.
In manchen Fällen kann auch eine Szintigrafie nötig sein, um heiße und kalte Knoten zu untersuchen.

Wie sieht die Therapie aus?
Auch hier gilt: Wende dich an den Therapeuten deines Vertrauens.
Er wird dir genau sagen können, wo das Problem liegt und was zu tun ist.
Eine alleinige Gabe von Schilddrüsenhormonen reicht oft nicht aus, um sich endlich wieder fit und leistungsfähig zu fühlen.
Oft benötigt es begleitende Therapien wie Darmgesundheit, Nebennieren- und Geschlechtshormonanalyse, das Erstellen eines Mikronährstoffprofils, Ernährungsoptimierung, Bewegung etc.

Was sind deine Erfahrungen zu diesem Thema?

Liebe Grüße,
eure Serpil

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