Tipps, wie ich mein Immunsystem unterstützen kann.

In diesem Beitrag erfährst du, wie das Immunsystem arbeitet, und was jeder Einzelne tun kann, um sein Immunsystem optimal zu unterstützen.

Das Immunsystem ist ein hochkomplexer Verbund von verschiedenen Zellen, Signalstoffen und Geweben mit dem alleinigen Ziel, den Organismus vor fremden Eindringlingen (Bakterien, Viren, Parasiten, Pilzen und Giften) zu schützen.
Es ist unter sich sehr gut organisiert und hat auch eine gewisse Hierarchie.

WIE ARBEITET DAS IMMUNSYSTEM?
Die folgende Beschreibung kann der Komplexität unseres Immunsystems nicht im entferntesten gerecht werden, dennoch ist es für das Verständnis ausreichend.
Die 1. Barriere stellt die (Schleim-)Haut dar.
Falls der Erreger diese durchdrungen hat, findet er das Komplementsystem vor.
Das Komplementsystem besteht aus verschiedenen Proteinen, die zwar eine unspezifische, aber dafür eine schnelle Immunantwort bereitstellen können.
Wenn der Erreger auch diese Hürde überwinden konnte, werden erst die schweren Geschütze unseres Immunsystems ausgefahren: Die Lymphozyten.

Diese Immunantwort tritt zwar verzögert auf, dafür aber spezifischer als das des Komplementsystems.
Entweder erkennt es Fremdlinge sofort und beseitigt diese durch die Killerzellen oder es bildet Antikörper (Immunglobuline) die sich an die Fremdlinge binden. Daraus wird ein Antigen-Antikörper-Komplex, die dann durch die Phagozyten (Fresszellen) beseitigt werden.
Zur Kommunikation untereinander benutzen die Zellen sog. Zytokine (Signalstoffe).
Diese Zytokine werden in Interleukine, Interferone, Tumornekrosefaktoren und koloniestimulierende Faktoren unterteilt die unter sich wieder in mehrere Einheiten differenziert werden.
Diese detaillierte Unterteilung ermöglicht es den Zellen eine bestmögliche Kommunikation.

In den meisten Fällen bemerken wir diese Aktivität gar nicht, weil das Immunsystem jeden Tag mit zahlreichen Eindringlingen zu kämpfen hat.
Es kann aber auch zu Krankheitssymptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen und Abgeschlagenheit kommen.

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Um das Immunsystem in seiner Funktion zu unterstützen, gibt es einige Tipps, die man befolgen kann:

GUTER SCHLAF:
Was sich für die Einen sehr einfach und selbstverständlich anhören mag, ist für die Anderen ein Wunschgedanke.
Man weiß zwar, dass ein guter Schlaf das Immunsystem stärkt, wie genau es dies macht, wird aber noch in zahlreichen Studien intensiv erforscht. Sicher ist aber, dass die Lymphozyten bei einem Schlafmangel eine schlechtere Aktivität haben.

BEWEGUNG:
Spaziergänge an der frischen Luft, Krafttraining im Fitnessstudio oder der wöchentliche Yoga- oder Zumba-Kurs…
Regelmäßige sportliche Aktivitäten stärken das Immunsystem indem es beim Training zu einer besseren Durchblutung und Sauerstoffversorgung kommt.
Gleichzeitig trainiert es auch das Herz-/ Kreislaufsystem und führt zur Ausschüttung von Glückshormonen.

VITAMINE & CO:
Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente sind für den Erhalt unserer normalen Körperfunktionen und unseres Immunsystems unabdingbar.
Ganz besonders Vitamin D, Vitamin C, B-Vitamine, Zink, Magnesium, Jod, Selen, Omega 3, Eisen u.v.m.
Bei einem ausgeprägten Mangel, könnte es schwer werden diese über die Ernährung auszugleichen.
In diesem Fall empfehle ich den Gang zu einem Arzt/Therapeuten um die Einnahme kontrolliert durchzuführen.
Gegebenenfalls werden vorher Blutanalysen durchgeführt, um eine Überdosierung zu vermeiden.

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STRESS REDUZIEREN:
Durch Stress und dadurch erhöhte Cortisol Werte, wird das Immunsystem in seiner natürlichen Funktion gehemmt.
Das sieht man auch daran, dass manche Menschen in sehr stressigen Zeiten öfter krank werden oder auch der lästige Lippenherpes mal wieder ausbricht.
Es gibt verschiedene Wege, wie man den Stress reduzieren kann:
# Prioritäten setzen (wir müssen nicht 5 Sachen gleichzeitig erledigen)
# Meditation,
# Autogenes Training,
# Progressive Muskelentspannung,
# Atemtherapie
In der Atemtherapie gibt es verschiedene Techniken.
Einer davon ist: 4 Sekunden Einatmen, 4 Sekunden Atem anhalten, 4 Sekunden Ausatmen, 4 Sekunden Anhalten. Beim Atmen darauf achten nicht flach zu atmen, sondern in den Bauch hinein.
# Verschiedene Rituale wie die Tasse Melissen-Tee, Musik, Tanzen oder das abendliche Vollbad, # Wenn wir etwas nicht wollen, auch mal NEIN sagen.

EIN GESUNDER DARM.
Ungefähr 70 % unseres ganzen Immunsystems sitzen im Darm.
Das hört sich sehr gewaltig an, ist aber auch im Hinblick auf die Aufgaben erforderlich.
Schließlich kommt es im Darm durch die Nahrungsaufnahme zu einer großen Erregerlast, die erfolgreich bewältigt werden muss.
Darmstärkende Lebensmittel sind Produkte mit natürlichen Milchsäurekulturen, wie Joghurt und Sauerkraut, ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte, weil sie die Darmbewegung fördern.
Um die Schleimhaut zu schützen ist resistente Stärke hilfreich. Durch die Darmbakterien wird sie in Buttersäure (Butyrat) umgewandelt, die dann die Darmschleimhaut versorgt, besser gesagt jene Bakteriengruppe ernährt, die die Darmschleimhaut schützt.
Resistente Stärke erhält man, wenn man Kartoffeln, Reis oder Nudeln kocht und abkühlen lässt. Ein erneutes Aufwärmen ist erlaubt, da die einmal entstandene resistente Stärke dadurch nicht zerstört wird.
Medikamente, Stress, Rauchen, Alkohol, übermäßig viel Fleisch, künstliche Zusatzstoffe, viel Zucker, Fast Food hingegen können sich schädlich auf die Darmschleimhaut auswirken.

KNEIPP Medizin:
Durch Pfarrer Kneipp, ein Naturheilkundler und Hydrotherapeut, gewannen die Wasseranwendungen erst an Popularität, auch wenn die heilende Wirkung des Wassers schon lange vorher eingesetzt wurden.
Dabei entwickelte er verschiedene Techniken, die nach ihm benannt wurden.
Kneipp’sche Güsse: Hierbei werden verschiedene Körperpartien, beginnend auf der rechten unteren Seite, mit einem kalten Wasserstrahl begossen. Z.B. rechtes Bein außen von Fuß bis Hüfte, zurück innen vom Oberschenkel bis zum Fuß runter und auf der linken Seite ebenso.
Kneipp’sche Wechseldusche: Erst wird warm geduscht bis man eine angenehme Körpertemperatur erreicht hat, dann kalt abgeduscht und insgesamt 2-mal im Wechsel wiederholen.
Die Dusche mit kaltem Wasser abschließen.
Das ist eine tolle Methode um das Immunsystem und auch das Herz-/Kreislaufsystem auf eine sanfte Art und Weise zu trainieren.
Wassertreten (Kneippen): In einem mit kaltem Wasser gefüllten Becken oder Badewanne, werden die Beine nacheinander aus dem Wasser gezogen (wie ein Storch), und die Zehenspitzen zeigen im Stand nach unten. Das wird so lange gemacht, wie es noch angenehm ist.

Bei all diesen Anwendungen immer behutsam und vorsichtig vorgehen, so wie es Pfarrer Kneipp auch schon schrieb: „Dass man (…) die Natur noch an manches gewöhnen kann, was ihr früher fremd gewesen ist. Nur muss man vorsichtig verfahren und die Anwendung nicht zu rasch vornehmen.“

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SAUNA:
Durch regelmäßige Saunagänge kommt es zu einer besseren Durchblutung und Stärkung des Immunsystems. Auch das Herz- Kreislaufsystem und der Stoffwechsel profitieren davon.
Doch Vorsicht: Wer noch keine Erfahrung mit Saunagängen hat, sollte nicht übermotiviert in die Sauna stürzen.
Für Anfänger reichen 10 Minuten. Falls nötig, sogar kürzer. Nach einer 20 minütigen Pause kann man den nächsten Saunagang antreten und das Ganze 2 – 3 mal wiederholen.
Falls Unsicherheiten bestehen, sollte man sich vor dem 1. Saunagang an einen Arzt oder Therapeuten wenden.

ERNÄHRUNG:
Wie Hippokrates schon sagte: “ Lass die Nahrung deine Medizin, und deine Medizin deine Nahrung sein.“
Generell kann man hier sagen: Saisonales Obst und Gemüse, Nüsse, gesunde Fette, Ballaststoffe und Gewürze kombiniert mit einer schonenden Zubereitung sind schon ein wichtiger Beitrag für die Gesundheit und das Immunsystem.

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POSITIVES MINDSET:
„Der Glaube versetzt Berge“
„Wir werden, was wir glauben“
„Lachen ist die beste Medizin“
„Wer lacht, lebt länger – und vor allem gesünder“
Es gibt viele Sprichwörter darüber, dass sich die geistige Gesundheit auch auf das körperliche Wohlbefinden auswirkt…und tatsächlich konnte dies in zahlreichen Studien belegt werden

Was geschieht im Körper, während man lacht?
# Lungenfunktion wird verbessert, dadurch wird der Körper und jede einzelne Zelle besser mit Sauerstoff versorgt.
# Stresshormone werden abgebaut und folglich das Immunsystem gestärkt.
# Das Glückshormon Serotonin wird ausgeschüttet
# Die Muskulatur wird gelockert, und Schmerzen werden weniger intensiv wahrgenommen.
# Lachen wirkt sich auch positiv aus bei Menschen mit Herz-/Kreislauferkrankungen und Depressionen.

Zu einem positiven Mindset gehört nicht nur das Lachen, sondern auch unsere Glaubenssätze, die uns prägen, lenken und begleiten.
Glaubenssätze sind per Definition Lebensregeln, die als wahr und als allgemeingültig angesehen werden.
Diese können aus der Kindheit her geprägt sein, der Erziehung und aus den persönlichen Erfahrungen geformt werden, die wir gemacht haben.
Manchmal übernimmt man auch einfach Glaubenssätze von den Eltern oder Bezugspersonen, aber es sind in Wirklichkeit nicht unsere Glaubenssätze.
Wichtig ist, sich von den negativen Glaubenssätzen loszureißen („Ich bin wertlos“, „Ich habe es nicht verdient“, „Ich kann das nicht“, „Ich werde nicht gehört/gesehen“), und anstelle dieser positive Glaubenssätze, also Affirmationen, zu verinnerlichen.
Auch hier konnte in Studien belegt werden, dass Affirmationen leistungsteigernd und auf das Immunsystem stärkend wirken können.

Beispiele für positive Affirmationen:
# Ich liebe mich so wie ich bin.
# Ich habe mir die Auszeit / Nickerchen / Pause verdient.
# Ich bin erfüllt und zufrieden.
# Ich bin dankbar für alles.


Wie hat euch der Artikel gefallen?
Hast du auch Affirmationen, die dich begleiten?
Was habt ihr für Tipps, wenn euer Immunsystem gerade schwächelt?
Wenn ihr noch Fragen zu diesem Thema habt, könnt ihr hier gerne einen Kommentar hinterlassen?

Alles Gute und bleibt gesund!
Eure Serpil

PRAXIS FÜR NATURHEILKUNDE
Heilpraktikerin Serpil Aynacioglu
Kölner Str. 97
42897 Remscheid
Email: naturheilpraxis-aynacioglu@t-online.de
Instagram: @heilpraktikerin_remscheid
Facebook: Praxis für Naturheilkunde – Remscheid
http://www.naturheilpraxis-aynacioglu.com








Frühjahrsmüdigkeit

Warum sind wir im Frühjahr so müde? – Frühjahrsmüdigkeit

Die Natur erwacht zu neuem Leben, die Sonne scheint, die Tage werden länger und die ersten Pflanzen blühen – es ist Frühling! Eigentlich ein Grund zur Freude, aber viele Menschen sind einfach nur noch müde, sie haben mit Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen zu tun, auch depressive Verstimmungen können auftreten.

Wie kommt es zu der sogenannten Frühlingsmüdigkeit? Und was kann man dagegen tun?

Das Phänomen Frühjahrsmüdigkeit wird vor allem durch den Klimawechsel verursacht. Wenn die kalten Temperaturen des Winters den wärmeren des Frühjahrs weicht, muss sich der Körper langsam daran gewöhnen. Die Blutgefäße stellen sich weit, der Blutdruck sinkt – das macht uns müde.

Die Frühjahrsmüdigkeit tritt meistens ein, wenn es bereits ein paar Tage lang warm war. Wenn das Wetter im Frühjahr ständig von warm zu kalt und kalt zu warm wechselt, dann kann sich auch die Müdigkeit zeigen.

Lange Zeit glaubte man, dass wir unter Frühjahrsmüdigkeit leiden, weil wir im Winter nicht genug Obst und Gemüse essen. Man vermutete, die leeren Vitamin- und Mineralstoffspeicher lösen die Beschwerden aus. Mittlerweile vermutet man jedoch, dass das Ungleichgewicht zweier Hormone uns müde macht. Bei den beiden Botenstoffen handelt es sich um das „Schlafhormon“ Melantonin und das „Glückshormon“ Serotonin.

„Serotonin ist für die Aktivierung des Körpers und für gute Stimmung zuständig. Dieses Hormon wird unter Lichteinfluss produziert“. Melatonin sorgt dafür, dass wir in der Nacht erholsam schlafen können“. Nach den langen Wintermonaten ist die Konzentration des „Schlafhormons“ im Blut besonders hoch.

Im Frühjahr gerät das Verhältnis dieser beiden Botenstoffe ins Wanken. Der Körper braucht etwa zwei bis vier Wochen, um sich daran zu gewöhnen ein neues Gleichgewicht herzustellen. Bis das geschehen ist, sind manche Menschen besonders müde. Sobald die innere Uhr wieder justiert ist, sollte die Frühjahrsmüdigkeit auch wieder nachlassen.

Wir brauchen einfach das Tageslicht – egal, ob es regnet, schneit oder bewölkt ist. Es ist ein uraltes genetisches System in uns Menschen, das einfach auf Licht reagiert, weil der Tag- Nachtrhythmus den stabilsten Impuls an unseren Körper gibt. Dieses System tacktet die biologische Uhr und sorgt auch für besseren Schlaf.

Das hilft gegen die Frühjahrsmüdigkeit

Eines schon Mal vorweg – man sollte sich auf keinen Fall schonen!

Man braucht nicht tatenlos darauf zu warten, bis der hormonelle Haushalt wieder in Balance ist. Ganz im Gegenteil: Je aktiver man ist, desto schneller kann man die Frühjahrsmüdigkeit hinter sich lassen. Das heißt:

  • Sonne tanken, wann immer sich die Möglichkeit bietet
  • Bewegung an der frischen Luft, um sich an die steigenden Temperaturen zu gewöhnen
  • Wechselduschen und Saunabesuche trainieren die Blutgefäße
  • Frisches Obst und Gemüse unterstützen die Stoffwechselprozesse (auch wenn die Speicher nicht – wie früher angenommen – erschöpft sind)
  • Ausreichend trinken (1,5 bis 2 Liter), um Müdigkeit und Konzentrationsstörungen zu verhindern

Übrigens: Auch wenn du in dieser Zeit wirklich müde bist, ist ein Mittagsschlaf keine gute Idee. Denn dadurch produziert der Körper wieder Melatonin und verbraucht gleichzeitig Serotonin.

Erwischt die Frühjahrsmüdigkeit alle Menschen gleich stark?

Nein, wetterfühlige Menschen sind insgesamt viel öfter betroffen. Außerdem spüren Menschen, die sowieso schon einen niedrigen Blutdruck haben, die Frühjahrsmüdigkeit stärker, das sind in der Regel häufiger Frauen als Männer. Auch ältere Menschen klagen öfter über Frühjahrsmüdigkeit. Es gilt, je fitter man ist, desto besser kommt man meistens mit dem Klimawechsel klar.

Wichtig ist: Wer sich längere Zeit, oder ungewöhnlich stark erschöpft fühlt, sollte auf jeden Fall einen Arzt oder Heilpraktiker um Rat fragen.

Diesen Beitrag schreibt heute:

Naturheilpraxis Ritterhude
Heilpraktikerin Brigitte Massenberg
Tel. 04292/40074
Mail. heilpraktikerin.massenberg@t-online.de

Fasten-Auszeit für Körper und Geist

Was ist Fasten?

Fasten ist der freiwillige Verzicht auf Nahrungs- und Genussmittel für eine begrenzte Zeit (meistens eine Woche bis höchstens 6 Wochen).

Es ist auf regelmäßige Darmentleerung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, sowie ausreichend Bewegung und Entspannung zu achten.

Auf Essen zu verzichten und Gewohnheiten loszulassen auf der körperlichen Ebene, bedeutet auch auf der mentalen Ebene loszulassen und auf alte Gewohnheiten zu verzichten.
Es gehört auch eine positive Einstellung und Lenkung der Gedanken dazu! Durch die Vorstellung von leckeren Speisen können Magenknurren und Hungergefühle ausgelöst werden. Das hängt mit der engen Verknüpfung zwischen unserem Gehirn und den hormonellen Drüsen zusammen.

Während das Hungern langfristig zu Mangelernährung und Schwächung des Organismus führt, korrigiert ein zeitlich klar begrenzter Zeitraum eher den Überfluss des Gespeicherten. Ein positiver Nebeneffekt, man kann überschüssiges Gewicht verlieren.

Wichtig ist, dass Muskelgewebe nicht abgebaut wird und lebenswichtige Eiweiße verloren gehen, welche wichtig für den Grundumsatz sind und dadurch ein Jojo-Effekt vermieden wird. Deshalb sollten längere Fastenkuren (länger als 7 Tage), nur unter fachkundiger Anleitung erfolgen. Bei kurzzeitigerm Nahrungsmittelverzicht genügt es, ausreichend gesund zu sein (bei Unsicherheit vorher mit dem Arzt, Heilpraktiker oder einem fachkundigen Therapeuten sprechen) und sich umfassend zu informieren.

Warum wird gefastet?

Gefastet wird z.B. wegen einer schon bestehenden Grunderkrankung (Heilfasten unter therpeutischer Anleitung), zum Abnehmen oder aus Gründen der Gesunderhaltung. Häufig soll dadurch eine nachhaltige Änderung der Lebensgewohnheiten (mehr Bewegung und Fitness), der Ernährung (gesündere, vollwertige und ballaststoffreiche Kost) eingeleitet werden. Unser Körper ist häufig sowohl, durch unsere moderne Lebensweise (zu wenig Bewegung, zu wenig Entspannung, zu langes Sitzen, zu viel Stress) als auch die Ernährung (zu fett, zu wenig Nährstoffe, zu süß, zu viel) stark belastet.

Inzwischen gilt es als erwiesen, dass die Zunahme der sogenannten „Zivilisationserkrankungen“ und viele andere Beschwerden, durch die Ernährung bedingt sind. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass die Gesundheit schon vor dem Ausbruch einer Krankheit, durch Einschränkungen einzelner Muskel-, Bindegewebs- und Organsysteme gekennzeichnet ist. Oft sind unsere Ausscheidungsorgane (Leber, Nieren und Lymphe) überfordert. Stoffwechselendprodukte werden dann im Körper (das Bindegewebe ist unsere „Mülldeponie“) zwischen- (oder auch end-) gelagert. Oft wird hier von „Verschlackung“ gesprochen, welches dann zu diffusen Beschwerden führen kann. Man fühlt sich nicht wohl, obwohl es keine Ursachen zu geben scheint.

Es wurde festgestellt, dass beim Fasten Selbstreinigungsprozesse der Zellen ausgelöst werden, dabei werden nicht mehr benötigte Zellbestandteile abgebaut und verwertet. Eine Nahrungskarenz ab 14 Stunden startet den Vorgang der Autophargie, welches ein gesundheitliches Recycling darstellt.

Fasten kann als Beginn einer Ernährungsumstellung helfen, den Stoffwechsel zu entlasten und damit diese „Sackgasse“ zu durchbrechen.

Der bewusste Verzicht auf Nahrung und das Aufbrechen von gewohnten Denk- und Verhaltensmustern, gelingt am besten in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, in Fastengruppen, oder im Fastenurlaub, in ruhiger natürlicher Umgebung. Der Verzicht und Loslassen bzw. „Entrümpeln“ von Körper & Geist geben uns die Möglichkeit,  Dinge neu zu bewerten: Begeisterungsfähigkeit für die Schönheit der Natur, Freude an der Bewegung, oder die Stille zu genießen, alle Sinne zu sensibilisieren und Glück zu empfinden.

Welche Fastenmethoden gibt es?

Heilfasten nach Otto Buchinger einem deutschen Arzt

Diese Art des Fastens findet oft unter ärztlicher Betreuung, teilweise sogar im Rahmen eines Klinikaufenthaltes statt. Gegessen wird nicht, dafür umso mehr getrunken: Mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit (kalorienfrei) am Tag, dazu kommen Gemüsebrühen, Obst- oder Gemüsesäfte.

Selbständiges Fasten für Gesunde nach Otto Buchinger

Kalorienarme Trinkdiät; Dauer 5–7 Tage, zur Gesundheitsförderung in eigener Verantwortung evtl. unter fachkundiger Anleitung ggf. in einer Gruppe

F.X.-Mayr-Therapie

Eine aus drei Stufen bestehende „Darmkur“. Dabei hält man etwa eine Tee-Wasser- oder eine Milch-Semmel-Diät. F.X. Mayr konzentrierte sich sehr auf Magen- Darm-Störungen.

Molkekur

Trinkdiät, die Flüssignahrung wird mit Proteinen angereichert, zum Beispiel durch Molke. Molke ist ein Nebenprodukt der Käseherstellung. 20–24 Tage werden 1 bis 2 Liter Frischmolke (hoher biologischer Wert) in kleinen, über den Tag verteilten Schlucken zu sich genommen, außerdem Frischpflanzensäfte (Brennnessel, Artischocke, Löwenzahn, Weißdorn) und Mineralwasser, täglich insgesamt 3 Liter Flüssigkeit

Schleimfasten

Dabei werden 3–6-mal täglich eine Tasse Gersten-, Hafer-, Reis- oder Leinsamenschleims schluckweise getrunken, Vorteil: Schleim schützt empfindliche Mund- und Magenschleimhäute, wenn Obst- und Gemüsesäfte schlecht vertragen werden.

Basenfasten

Beim Basenfasten meidet man möglichst alle Lebensmittel, die sauer verstoffwechselt werden. Stattdessen kommt überwiegend Gemüse auf den Teller: roh oder gekocht. Auch Obst, Pflanzenöle, Kräuter und Nüsse sind erlaubt.

Intermittierendes/Intervall-Fasten

Neben diesen traditionellen Fasten-Methoden kann auch ein sogenanntes Intervallfasten durchgeführt werden, das auch unter dem Begriff „Intermittierendes Fasten“ bekannt ist.
Dabei wird in einem bestimmten Rhythmus zwischen normaler Nahrungsaufnahme und Fasten abgewechselt. Beim 16-Stunden-Fasten wird nur während der restlichen 8 Stunden des Tages „normal“, aber vollwertig gegessen. Es gibt aber auch andere Rhythmen, wie beispielsweise jeden zweiten Tag fasten oder im Fünf-zu-Zwei-Modell frei wählbare Tage in der Woche.

Was passiert im Körper, wenn man fastet?

Wenn statt der täglichen 2000 plötzlich nur noch 500 Kalorien an Energie zur Verfügung stehen, muss der Körper sich anpassen.
Der Stoffwechsel verändert sich, stellt auf Sparmodus um und greift auf seine Energiespeicher zurück.
Zuerst geht es an den Zucker, der in der Leber gespeichert ist. Diese Reserven sind spätestens nach 24 Stunden aufgebraucht.
Als nächstes wird Eiweiß abgebaut, welches sich im Darm und in den Muskeln befindet. Hiervon sollte der Körper nicht zu viel verlieren.
Die wichtigste Energiequelle, das Fett, sitzt an den Hüften, Beinen und Po. Nach etwa 4 Tagen Fasten beginnt der Körper mit der Fettverdauung.

Kann über Fasten engiftet werden?

Es wird oft über „Entgiften“ oder „Entschlacken“ im Zusammenhang mit Fasten gesprochen. „Schlacke“ ist kein medizinischer Begriff. Er wird häufig sinnbildlich für Stoffe, die durch den Fastenstoffwechsel den Organismus verlassen sollen, verwendet. Dabei stellt man sich diese Stoffe als schlechte Abfälle vor, ähnlich der Schlacke eines Hochofens bei der Metallindustrie, die als Abfallprodukt enstehen. Es als „Entschlackung“ zu bezeichnen ist unwissenschaftlich.
Man könnte auch die richtigen medizinischen Begriffe, für Stoffe die den Körper verlassen, benennen. Ob aber gichtauslösende Uratkristalle, wirklich aus dem Organismus herausgelöst werden, ist wissenschaftlich nicht bewiesen.
Organe wie die Leber oder die Nieren sind für die innere Engiftung zuständig. Beim Heilfasten soll deshalb ihre Aktivität angeregt werden.

Hast du auch schon Erfahrungen mit Fasten gemacht – schreib uns gerne.

Liebe Grüße,

Eure Brigitte
Naturheilpraxis Ritterhude

Bei gesundheitlichen Einschränkungen bzw. Erkrankungen sollte man nicht eigenverantwortlich fasten und sich vorher bei einen Arzt oder Heilpraktiker informieren.

Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente!
Hippokrates