Die Hormone der Frau

Der hormonelle Regelkreis der Frau ist ein wahres Meisterwerk. Gut durchdacht und präzise geregelt.
Ein äußerst empfindliches Meisterwerk, denn bei den geringsten Abweichungen bekommt „Frau“ dies recht schnell zu spüren.

Der hormonelle Regelkreis:
Im Gehirn liegt die oberste Instanz dieses Regelkreises – der Hypothalamus. Er schüttet das GnRH (Gonadotropin Releasing Hormone) aus.
Das führt in der Hypophyse, auch im Gehirn, zu einer Freisetzung des FSH ( Follikel stimulierende Hormon) und LH (Luteinisierende Hormon).

Das FSH regt die Eierstöcke an Östrogen freizusetzen.
Bei Frauen bewirkt es in der 1. Zyklushälfte die Reifung der Eibläschen, und beim Mann die Spermienbildung.
Das LH dominiert in der 2. Zyklushälfte.
Es kommt bei der Frau zum Eisprung und zur Gelbkörperbildung. Dadurch kommt es zum Anstieg von Progesteron.
Beim Mann kommt es durch das LH zur Testosteronbildung in den Hoden.

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Schauen wir uns mal die Funktionen des Östrogens an:
Korrekterweise müsste man Östradiol, Östron und Östriol sagen.
Das Östrogen ist nur ein Oberbegriff dieser Hormone.
Aber bleiben wir, der Einfachheit halber, beim Östrogen.

Das Östrogen ist die Weiblichkeit schlechthin.
Es sorgt für die Rundungen und Kurven der Frau, für das Wachstum des Brustgewebes, aber auch für Wassereinlagerungen.
Außerdem hat es wichtige Funktionen im Stoffwechsel (regt die Durchblutung an), unterstützt die Knochenbildung und hemmt den Knochenabbau (deswegen ist das Risiko nach den Wechseljahren an Osteoporose zu erkranken erhöht, da die Östrogenproduktion abnimmt).

Das Progesteron, oder das Gelbkörperhormon, ist das Schwangerschaftshormon.
Es bereitet das „Nest“ für die Schwangerschaft vor und sorgt auch für den Erhalt der Schwangerschaft.
Weiterhin wirkt es entspannend und sorgt auch für einen besseren Schlaf.
Unsere Haut und die Haare sehen in dieser Zeit besonders schön aus und das Beste: Es wandelt Fett in Energie um.

Ein kurzer Einblick in den weiblichen Zyklus:

Der weibliche Zyklus beginnt mit dem 1. Tag der Monatsblutung und geht bis zum Beginn der nächsten Blutung. Im Durchschnitt dauert der Zyklus ca. 28 Tage.
Er besteht aus 3 Phasen:
1. Follikelreifungsphase
2
. Ovulationsphase (Eisprung)
3. Lutealphase / Gelbkörperphase

1. Phase:
Die Menstruation setzt ein, die alte Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen.
Östrogen wird in hoher Konzentration ausgeschüttet, damit die Gebärmutterschleimhaut erneut wieder aufgebaut werden kann.
In den Eierstöcken reift je ein Follikel heran.
Dauer: Bei einem 28 Tage Zyklus ca. 14 Tage und endet mit dem Eisprung.

2. Phase:
Beim Eisprung platzt ein Follikel = die Eizelle wird frei.
Die Eizelle wandert nun über Eierstock und Eileiter zur Gebärmutter.
Falls sich zu dieser Zeit Spermien im Eileiter befinden, wird die Eizelle befruchtet.
Dauer: ca. 3-4 Tage

3. Phase:
Aus dem Follikel, in der die Eizelle drin war, entwickelt sich der Gelbkörper und produziert hauptsächlich Progesteron (auch Östrogen, aber weniger).
In der Lutealphase erhöht sich auch unsere Körpertemperatur etwas.
Wir haben in dieser Phase häufig ein besseres Hautbild und fühlen uns allgemein auch viel besser, haben mehr Energie und können besser Schlafen.
Das Progesteron bereitet die Gebärmutter darauf vor, sich auf eine Schwangerschaft einzustellen. Die Gebärmuttermuskulatur ist in dieser Zeit auch entspannter, damit sich die befruchtete Eizelle einnisten und sich wohlfühlen kann.

Falls es zu keiner Schwangerschaft gekommen ist, wird die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut nicht mehr benötigt und wird abgestoßen – die Monatsblutung setzt wieder ein.

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Was passiert, wenn die Hormone ins Ungleichgewicht geraten?
Symptome eines(r) Progesteronmangels / Östrogendominanz:
– Zyklusstörungen
– PMS (Beschwerden vor der Periode: Reizbarkeit, Wassereinlagerungen, Brustspannen, krampfhafte Schmerzen)
– unerfüllter Kinderwunsch
– Fehlgeburten
– Schmierblutungen
– Migräne
– Libidoverlust
– Schlafstörungen
– Depressionen
– Zysten / Myome
– Muskel- / Gelenkschmerzen
– Gewichtszunahme
– verstärkte Wechseljahresbeschwerden
– Schilddrüsenfunktionsstörungen
– Konzentrationsstörungen
– Akne, verstärkte Körperbehaarung, Haarausfall
– verstärkte Endometriose

Wie kommt es zu diesem Ungleichgewicht?
– Hormonelle Verhütung
– Während hormonellem Umschwung wie Pubertät, Wechseljahre, Schwangerschaft
– Übergewicht
– Stress / Burnout
– Mikronährstoffmängel ( vor allem Vitamin D, B Vitamine, Vitamin C, Magnesium, Zink, Selen…)
KPU – HPU, eine Stoffwechselstörung bei der eine Häm-Synthese-Störung vorliegt. Beim Abbau dieses fehlerhaft zusammengesetzten Häm`s entstehen Pyrrole, die sich an Mikronährstoffe (Zink, B6, Mangan, Chrom) binden und dann über die Nieren ausgeschwemmt werden.
– PCO – Syndrom
– Umweltfaktoren

Wie gehe ich in der Praxis vor?
Nach einer ausführlichen Anamnese ordne ich einen Hormonspeicheltest an.
Liegt eine Östrogendominanz / Progesteronmangel vor?
Wie steht`s um die Androgene?
Wie geht es den Nebennieren?
Liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor?
Liegt eine Darmdysbiose vor?

Der ganzheitliche Therapieansatz erfordert die Berücksichtigung all dieser Punkte.
Danach kann ich einen individuellen Therapieplan mit bioidentischen Hormonen, Mikronährstoffen, pflanzlichen Mitteln und regulierenden Präparaten erstellen.

Ein Thema, welches nicht vernachlässigt werden sollte, da diese Hormone auch einen großen Einfluss auf das Herz- / Kreislaufsystem, Haut- / Knochengesundheit und die Psyche haben.

Liebe Grüße
Serpil

Praxis für Naturheilkunde
Heilpraktikerin Serpil Aynacioglu
Kölner Str. 97
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email: naturheilpraxis-aynacioglu@t-online.de
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