Endometriose – das unerkannte Leiden

Was ist eine Endometriose ?
Die Endometriose ist eine gutartige aber chronisch verlaufende Unterleibserkrankung, die bei Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren auftritt.
Bei einer Endometriose befinden sich Zellen, sog. Endometriose-Herde, der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die sich auch außerhalb der Gebärmutter, z.B. in der Gebärmuttermuskulatur, Blase, Darm, Bauchhöhle, Eierstöcken und sogar in der Lunge oder im Gehirn befinden können.

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Was ist die Ursache?
Wie diese Zellen dorthin gelangen ist bisher unklar.
Wissenschaftler vermuten hier eine Schwäche des Immunsystems, da sie das Ansiedeln von Gewebe in andere Bereiche nicht verhindern konnte.
Eine andere Theorie ist das Rückwärtsfließen von Menstruationsblut und eine Ausbreitung der Zellen auf diesem Wege.

Ist die Endometriose weit verbreitet?
Das kann man leider nicht so genau sagen. Schätzungsweise sind
5 – 15 % der Frauen zwischen Pubertät und Wechseljahren,
40 – 60 % der Frauen mit starken Regelschmerzen und
20 – 30 % der ungewollt kinderlosen Frauen betroffen.
Bis zur endgültigen Diagnose können allerdings Jahre vergehen.
Es gibt auch Frauen mit Endometriose-Herden die keine bis wenige Beschwerden haben, weshalb die Dunkelziffer auch sehr hoch ist.

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Warum kommt es zu diesen Schmerzen?
Schauen wir uns dazu erstmal den weiblichen Zyklus an:
Der weibliche Zyklus hat im Durchschnitt 28 Tage.
In der 1. Zyklushälfte, der Follikelphase, kommt es zur Blutung.
Die alte Gebärmutterschleimhaut wurde abgestoßen, nun kann sie, mithilfe von Östrogen, wieder aufgebaut werden.
Nach dem Eisprung, ca. 14 Tage vor der nächsten Regelblutung, bildet sich aus dem Follikel der Gelbkörper und gibt Progesteron frei.
Dies ist bereits die 2. Zyklushälfte (Lutealphase).
In dieser Phase nistet sich die Eizelle in die Gebärmutter ein.
Falls es nicht zur Befruchtung der Eizelle gekommen ist, setzt die nächste Regelblutung ein und die Gebärmutterschleimhaut wird erneut abgestoßen.

Wo liegt jetzt das Problem bei einer Endometriose?
Diese verstreuten „Herde“ machen diesen Zyklus auch durch.
D.h., sie bauen sich allmählich auf und auch hier kommt es zu einer Blutung.
Das Problem ist nur, dass dieses Blut nicht abfließen kann.
Je nachdem wo sich diese Herde befinden kann es im Bauchraum, in der Blase, dem Darm, der Eierstöcke sogar in der Lunge und im Gehirn zu Blutungen kommen.
Das alles kann dazu führen, dass es zu Entzündungen, Vernarbungen, Verwachsungen und Zysten kommt. (Zysten sind mit Flüssigkeit, in diesem Fall Blut, gefüllte Blasen im Gewebe).
Diese Zysten werden auch Schokoladenzysten genannt, da das darin enthaltene Blut nach einer gewissen Zeit dunkel / bräunlich wird.


Welche Beschwerden können bei der Endometriose auftreten?
Nicht umsonst wird die Endometriose auch als „Chamäleon der Gynäkologie“ bezeichnet.
Die Symptome können sehr vielfältig sein – von sehr mild bis sehr stark ist alles möglich.
Das ist auch stark davon abhängig wo sich diese Endometriose-Herde befinden:
– Starke und krampfartige Regelschmerzen
– Starke Rückenschmerzen
– Schmerzen die bis in die Beine ausstrahlen
– starke Blutungen
– Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen während der Menstruation
– Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
– Schmerzen beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen
– Müdigkeit, Erschöpfung
– Schmerzen die durch die Verwachsungen, Vernarbungen und Zysten entstehen, auch außerhalb der Menstruation.

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Was sind die Folgen einer Endometriose?
Das hängt von den Beschwerden ab.
Wenn es einen milden Verlauf hat, kann es sein, dass man gar keine Beschwerden und somit auch keine Folgen hat.
Es ist leider aber häufig so, dass die monatlichen, starken Schmerzen die Lebensqualität stark einschränken. Man ist in der Zeit häufig arbeits- oder schulunfähig, was natürlich eine zusätzliche psychische Belastung darstellt. Oft werden auch Schmerzmittel eingenommen um die „Tage“ zu überstehen.
Häufige Entzündungen führen zu Vernarbungen und Verwachsungen die weitere Beschwerden nach sich ziehen, z. B. zur Unfruchtbarkeit wenn Eileiter und Eierstöcke verklebt und vernarbt sind.
Mit Einsetzen der Wechseljahre erfolgt auch ein Rückgang der Beschwerden.

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Was kann ich tun?
Wende dich bitte an einen Arzt oder Therapeuten!
Nur er kann dir sagen, was in deinem Fall zu tun ist und wie deine Therapie aussehen sollte.
Es gibt aber ein paar Tipps die jeder, auch ohne Endometriose, umsetzen kann:
– Ernährungsumstellung – es ist bekannt, dass Milch, Zucker, Weizen und rotes Fleisch entzündungsfördernd sind. Stattdessen viel regionales Gemüse und in Maßen Obst.
– Trinken – 30-40 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht
– Entspannungsübungen – ob autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation, nicht zu intensiv und kräftezehrend.
– Massagen und Wärme


Bist Du auch von der Endometriose betroffen?
Wie geht es Dir damit?

Falls du Fragen oder Anmerkungen hast, würde ich mich über einen Kommentar freuen.

Eure Serpil

http://www.naturheilpraxis-aynacioglu.com



Wichtiger Hinweis

Die oben stehenden Informationen stellen keinen Ersatz für professionelle Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten dar.
Diese dienen lediglich der Information.